Olympia

Thomas Bach kritisiert Russland für „eklatanten Verstoß gegen die Olympia-Charta“

IOC-Präsident Thomas Bach.
IOC-Präsident Thomas Bach.Imago / Cao Can
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Der Ton zwischen Russland und dem IOC wird rauer und die Skepsis, ob „neutrale Athleten“ in Paris überhaupt Putins Starterlaubnis erhalten, wächst zusehends. Thomas Bach, der mächtigste Sportfunktionär der Welt, äußert in einem exklusiven „Round-Table“-Talk selten so deutlich geäußerte Kritik an „skandalöser Manipulation mit Doping“ und „eklatanten Verstößen“ mit annektierten Gebieten.

Manchmal kommt es im Weltsport doch ganz anders als man denkt. Dachte man bis zuletzt, dass IOC-Präsident Thomas Bach in der Russland-Frage „zu weich“ sei, belehrte der Deutsche seine Kritiker am Mittwoch in einem „Round Table“-Talk – neben „Guardian“, „Washington Post“ oder der „Gazetta“ war die „Presse“ als einziges österreichisches Medium dabei – eines Besseren. Mit ungewohnt scharfen Worten setzte sich Bach zu Wehr und kritisierte Russlands Regierung, vor allem Wladimir Putin direkt.

„Wegen eklatanter Verletzung der Olympischen Charta“ sei die Nation von den nahen Spielen in Paris (ab 26. Juli) ausgeschlossen und das Nationale Olympia-Komitee suspendiert. Die wachsenden Spannungen mit Moskau verdeutlicht, griff Bach, 70 uns seit 2013 IOC-Präsident, Russland auch ob der „skandalösen Manipulation“ des Anti-Doping-Systems bei den Winterspielen 2014 in Sotschi an. Und er bestand darauf, dass, wenn überhaupt, jetzt nur neutrale Athleten – also ohne Flagge, Hymne oder Abzeichen – in Paris starten dürften.

Wie man jedoch kontrollieren wolle, ob sich ein Athlet vom „Krieg“ distanziere, involviert gewesen sei oder gar Stellung dagegen beziehe, immerhin ist in Russland der Staat im Sport tragend mit Geheimdienst FSB (Dynamo) und Militär (ZSKA), kommentierte er nicht. Allerdings, und das mutet womöglich wie Balsam an für Kritiker wie Ukrainer, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Russland die Spiele vollständig boykottieren wird. Das Gemauschel dahingehend wird lauter. Warum? Man interpretiert in Moskau neutrale Athleten als Diskriminierung. Andere hielten es gar für die gleiche Sanktion wie beim Dopingskandal.

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