In Schulbüchern steckten Klischees, einige waren extrem liebenswürdig und heute wirkt mancher Eintrag ziemlich aus der Zeit gefallen.
Nostalgie

Die wunderbare Welt der Schulbücher

Sie eröffnen neue Welten, wenn auch manchmal voller Klischees. Sie prägen das Wissen und das Weltbild von Generationen. Und sie erinnern an eine Zeit, als man noch glaubte, die Welt einmal verstehen zu können.

Es wird nicht mehr sehr lang dauern. Die Schüler von morgen werden das nicht mehr haben, was die Schüler von gestern (und heute) in ihren quadratischen Schultaschen durch die Gegend schleppten, die jedes Jahr schwerer wurden und mit dem Schuljahr immer abgegriffener. Die Digitalisierung wird sie irgendwann abschaffen, die Schulbücher. Sie haben das Wissen der Welt, die Komplexität der Erde in wenige Sätze und gesonderte Infokästen verpackt. In Schulbüchern tragen gezeichnete Gladiatoren dicke Sandalen, lässt Goethes Zauberlehrling jedes Jahr die Geister nach seinem Willen leben (Wer kann es noch auswendig?), sind die Grenzen von Ländern eingezeichnet, die vor unseren Augen zusammengefallen sind.

Mit jeder Seite ergaben die Buchstaben und Zahlen im Periodensystem der Elemente mehr Sinn, im Gegensatz zu den Gleichungen im Mathe-Buch, die immer schwieriger wurden. „Wer baute das siebentorige Theben?“, fragte Bertolt Brecht stellvertretend für uns alle im Geschichtebuch. Seltsam, dass wir die Zeichnungen vom Inneren des Ohrs nicht vergessen, obwohl wir uns an die Details vielleicht nicht mehr ganz so genau erinnern. Oder an die Schichten der Erde, von der Kruste über den Mantel bis zum mysteriösen Erdkern. Die Schulbücher haben uns die Welt erklärt, oder haben es zumindest versucht. Eine gewisse Sentimentalität ist für sie immer noch reserviert. Für die Protagonisten im Englischbuch zum Beispiel, deren Namen praktischerweise nur wenige Buchstaben hatten.

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