Ukrainekrieg

EU fährt Munitionsindustrie hoch

Diese 155-Millimeter-Granaten werden maßgeblich darüber entscheiden, ob die Ukraine ihre Freiheit gegenüber Russland behaupten können wird.
Diese 155-Millimeter-Granaten werden maßgeblich darüber entscheiden, ob die Ukraine ihre Freiheit gegenüber Russland behaupten können wird.Reuters / Stringer
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500 Millionen Euro aus dem Unionsbudget gehen an 31 Fertigungsprojekte.

Brüssel. Die Europäische Kommission hat am Freitag jene 31 Rüstungsprojekte veröffentlicht, die bis zum Jahr 2025 in Summe eine halbe Milliarde Euro aus dem Unionsbudget erhalten, um die Produktion für Artilleriegranaten und Raketen anzukurbeln. In erster Linie sollen damit die Schwachstellen in der Fertigungskette dieser Geschosse repariert werden, nämlich die Verfügbarkeit von Sprengstoff und Treibmitteln. Mit jeweils 47 Millionen Euro erhielten Projekte der deutschen Rheinmetall sowie des französischen Chemiekonzerns Eurenco die beiden größten Förderungen zugewiesen.

Diese Mittel ersetzen bis zu 45 Prozent des Gesamtwerts der jeweiligen neuen Produktionslinien. In Summe werden mit den 500 Millionen Euro aus dem EU-Budget (zu denen 13 Millionen Euro kommen, die Norwegen beisteuert) laut Kommission 1,4 Milliarden Euro neu in die europäische Munitionsindustrie investiert. Das soll dazu führen, dass in der Union heuer mehr als 1,7 Millionen Stück Artilleriegranaten des Kalibers 155 Millimeter sowie Raketen hergestellt werden können. Anfang 2026 sollen es mehr als zwei Millionen Stück werden.

Österreich nicht dabei

Ziel dieses Programms ist es, sowohl die Arsenale jener Mitgliedstaaten aufzufüllen, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine Munition nach Kiew liefern, als auch, diese Unterstützung fortzusetzen. Unternehmen in jenen 15 Staaten beteiligen sich daran: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Rumänien, Belgien, Griechenland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Lettland, Schweden, Finnland und das Nicht-EU-Mitglied Norwegen. Österreichische Unternehmen sind nicht dabei.

Die auf diese Weise zusätzlich produzierten Treibmittel sollen für 1,3 Millionen Granaten pro Jahr reichen, hinzu kommen 800.000 Sprengladungen und 600.000 zusätzliche Granathülsen.

Zudem stellt die Kommission jeweils 103,2 Millionen Euro für gemeinsame Projekte von zumindest drei Mitgliedstaaten (Norwegen ist erneut dabei) zwecks Beschaffung von Rüstungsgütern für die Ukraine und Moldau bereit. Die drei Ausschreibungen betreffen Munition, Luftabwehr und Ersatz von Mate­rial aus Sowjetzeiten.

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