Der Mediator

Schaffen wir noch viel mehr Leitkulturen!

Auch eine Pannonienleitkultur (PLK), eine Ländleleitkultur (LLK) etc. werden nötig sein, um sich von diversen Wienern abzugrenzen. Bild: Perchten in Braunau am Inn.
Auch eine Pannonienleitkultur (PLK), eine Ländleleitkultur (LLK) etc. werden nötig sein, um sich von diversen Wienern abzugrenzen. Bild: Perchten in Braunau am Inn.IMAGO/Daniel Scharinger
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Die im Bund regierende ÖVP meint, dass dieser Staat eine „Hausordnung“ brauche, die das Österreichische definiert. Nimmt das aber auch Rücksicht auf den landesüblichen Föderalismus? Und was sagen Print-Leitmedien in den Bundesländern zu dieser Idee?

Ein Gespenst geht um in Europa. Das Gespenst der Leitkultur. Eben ist es hierzulande wieder aufgetaucht. Die ÖVP will in revolutionärer Aufwallung am Ende der Legislaturperiode, die sie im Bunde mit den Grünen bestreitet, rasch noch definieren, was die wahre Identität des Landes ausmache. Sie denkt quasi über ein Ding an sich nach, eine Art modernes AEIOU. Nennen wir es schlicht die ÖLK. Was macht sie so besonders? Reichen der UN-Schutzschirm und die europäische Leitkultur nicht? Die (griechisch-römisch-jüdisch-christlichen . . .) Wurzeln der ELK, ihre daraus erblühenden Ideen (vom Humanismus bis zur Achtsamkeit . . . ) böten doch Halt genug.

Nein! Österreich brauche eine eigene „Hausordnung“, meint die indigene ÖVP. Warum aber nur eine und nicht viele Leitkulturen vom Neusiedler bis zum Bodensee? An der Peripherie sieht man vieles anders. Also werden auch eine Pannonienleitkultur (PLK), eine Ländleleitkultur (LLK) etc. nötig sein, um sich von diversen Wienern abzugrenzen. Der Prozess könnte sogar große Bundesländer spalten.

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