Zwischentöne

Julius Bittner: Der Komponist, an den heuer (fast) keiner denkt

Heute wäre des 150. Geburtstags des einst viel gespielten, volkstümlichen Opernkomponisten Julius Bittner zu gedenken.

Dass heuer das Bruckner-Jahr gefeiert wird, wissen wir so gut, wie dass 50 Jahre nach dem großen Symphoniker der „Vater der Moderne“ zur Welt kam: 2024 ist auch Schönberg-Jahr. Es ist nicht zu übersehen, nicht zu überhören. Doch gilt es zumindest an dieser Stelle noch einiger anderer Meister zu gedenken, die in der Bruckner-Schönberg-Schwemme keine Chance haben.

1874 war nicht nur das Geburtsjahr des Erfinders der Zwölftonmethode, sondern auch das einiger Komponisten, die bemerkenswerte Beiträge zur Spätromantik geleistet, aber den Schritt in die sogenannte Atonalität nie vollzogen haben. Einer davon war Antonín Dvořáks Schwiegersohn Josef Suk, über den in den „Zwischentönen“ schon berichtet wurde.

Heute, Dienstag, wäre der 150. Geburtstag von Julius Bittner zu feiern. Gefeiert wird natürlich nicht. Welcher unserer Veranstalter weiß schon, wer Bittner war? Zu seiner Zeit war er einer der geachteten Opernkomponisten seiner Zeit, und man wartete auf Novitäten aus seiner Feder – nicht so wie bei Puccini oder Richard Strauss, versteht sich, aber so neugierig wie bei Franz Schreker allemal. Schon die Premierendirigenten lassen aufhorchen: Die Erstaufführung der „Roten Gred“ an der Wiener Hofoper, 1908, leitete Bruno Walter, der zwei Jahre später dann im Haus am Ring auch die Uraufführung von „Der Musikant“ betreute, der vielleicht Bittners erfolgreichste Oper wurde. Die Premierenproduktion blieb bis Anfang der Dreißigerjahre im Spielplan.

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