Kommentar

Die ÖVP hat ein Problem, Neos hat auch eines

Florian Tursky und Karl Nehammer.
Florian Tursky und Karl Nehammer. APA /Max Slovencik
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Noch ist die Nationalratswahl nicht gelaufen. Die TV-Duelle könnten sie entscheiden.

Es spricht – auch ohne Innsbruck-Wahl – einiges dafür, dass sich das Feld vor der Nationalratswahl noch zusammenschieben könnte. Die FPÖ liegt in den Umfragen so gut wie nicht einmal unter ihrem charismatischen Polit-Popstar Jörg Haider. So wie die FPÖ früher immer unterbewertet schien, könnte sie nun überbewertet sein. In Innsbruck war das jedenfalls der Fall.

Und die Bundes-ÖVP ist immerhin Kanzler-Partei, irgendeine Art von Bonus für Karl Nehammer sollte schon drinnen sein. Wenn es ihm gelingt, das Bild eines vertrauenswürdigen Politikers zu vermitteln. Wenig schillernd, dafür verlässlich: Das hat schon von Angela Merkel bis hin zum letzten – relativen – Wahlerfolg der ÖVP mit Martin Gruber in Kärnten funktioniert. Wenn man so will, könnte man sogar den ÖVP-Abtrünnigen Johannes Anzengruber in diese Kategorie einordnen. Überraschungskandidat Florian Tursky hat jedenfalls nicht gezogen.

Entscheidend werden ohnehin die TV-Duelle sein, diese sind sowohl für Nehammer als auch für Herbert Kickl und Andreas Babler eine Premiere. Wer sich hier bewährt, hat alle Chancen.

Sonstige Lehren aus Innsbruck? Der Erfolgslauf der KPÖ geht weiter. Grüne Regierungsarbeit wird belohnt, aber nicht zwingend mit einer Wiederwahl. Und die Neos haben ein Problem. Eine urbane Partei, die nicht einmal mehr im urbanen Bereich ankommt. Wenn sie Glück haben, kann Beate Meinl-Reisinger das im Nationalratswahlkampf noch einmal übertünchen.

E-Mail an: oliver.pink@diepresse.com

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