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Oper für den Wiener Sommer: Joji Hattori plant ein Festival im Garten des Belvedere

Joji Hattori im Shiki. Organisieren, sagt er, entspräche seinem Naturell.
Joji Hattori im Shiki. Organisieren, sagt er, entspräche seinem Naturell.Jana Madzigon
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Juli in Wien, aber keine Oper weit und breit? Geiger, Dirigent und Shiki-Chef Joji Hattori will mit einem neuen Festival im Belvedere Abhilfe schaffen.

„Kaffee?“ ,fragt Joji Hattori, und fügt entschuldigend hinzu, dass er gerade nicht wisse, wo die Milch ist. Das Shiki, das japanische Sternerestaurant in der Krugerstraße, ist noch geschlossen an diesem Vormittag, und Joji Hattori nutzt sein Lokal nicht, um über Essen zu reden, sondern um den anderen Teil seines Lebens, die Musik. Genauer: Über jenes Festival, das er selbst soeben auf die Beine gestellt hat.

Drei, vier Jahre ist es her, erzählt er, dass er mit einem Freund, dem Regisseur Dominik Am Zehnhoff-Söns, darüber grübelte, wie „außergewöhnlich“ es eigentlich sei, dass man in Wien zwei ganze Sommermonate lang keine Oper hören könne. „Weder Indoor noch Open Air, ja nicht einmal eine Studentenproduktion.“ Natürlich sei es schön für die Wiener, zu all den Sommerfestivals hinaus aufs Land zu fahren, sagt Hattori, der selbst zuletzt ein Jahrzehnt lang als künstlerischer Leiter des Sommerfestivals Kittsee fungierte (das heuer übrigens pausiert und sich neu aufstellen will). Aber allein schon all die Gäste aus Asien oder Amerika, die oft nur für ein paar Tage hier sind, würden oft gern klassische Musik erleben, „und da am liebsten Oper, das ist inzwischen das Allerbeliebteste. Und alle Concierges müssen sagen: In Wien selbst gibt es nichts. Die Wiener Philharmoniker sind alle in Salzburg, die Symphoniker sind in Bregenz, alle sind ausgeflogen.“

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