Ukraine

Ukraine erhält vorerst keine weiteren Patriot-Lieferungen aus Europa

Der umgestürzte Fernsehturm von Charkiw wird untersucht.
Der umgestürzte Fernsehturm von Charkiw wird untersucht. APA / AFP / Sergey Bobok
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Die Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten erklärten bei ihrem Treffen lediglich, sie würden prüfen, wie die Luftabwehr der Ukraine gestärkt werden könne. Unterdessen wurde der Fernsehturm in der ukrainischen Stadt Charkiw nach einem russischen Angriff schwer beschädigt.

Die Ukraine erhält vorerst keine Zusagen für weitere Lieferungen des Luftabwehr-Systems Patriot aus Europa. Die Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten erklärten bei ihrem Treffen in Luxemburg lediglich, sie würden prüfen, wie die Luftabwehr der Ukraine gestärkt werden könne. Die Regierung in Kiew bat in den vergangenen Wochen angesichts zunehmender Luftangriffe um die Lieferung von Patriots. Bisher hat dies nur Deutschland zugesagt.

EU-Chefdiplomat Josep Borrell zeigte sich enttäuscht und appellierte, mehr für die Ukraine zu tun.

Unterdessen wurde der Fernsehturm der ostukrainischen Großstadt Charkiw Berichten zufolge bei einem russischen Angriff stark beschädigt. Auf Videos in sozialen Netzwerken war am Montag zu sehen, wie die Spitze des 240 Meter hohen Turms in die Tiefe stürzt - auch eine Explosionswolke ist zu sehen. Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bestätigte, dass ein „Fernsehinfrastrukturobjekt“ getroffen wurde. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, hieß es.

„Es gibt derzeit Probleme mit dem digitalen Fernsehempfang“, führte er aus. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen verwies auf alternative Empfangsmöglichkeiten für das Nachrichtenradio in der Region. Fernsehtürme in der Ukraine sind seit dem russischen Einmarsch vor über zwei Jahren mehrfach bombardiert oder mit Raketen beschossen worden. Ziel ist es offenbar, die Bevölkerung von Informationen aus ukrainischen Quellen abzuschneiden.

Christopher Miller, ein Journalist der Financial Times postete ein Video davon auf X, das sich zunächst auf Telegram-Kanälen verbreitet hatte, dessen Authentizität aber von ukrainischen Behörden bestätigt wurde:

Der 1981 in Betrieb genommene Fernsehturm in Charkiw versorgt die Region mit Radio- und Fernsehempfang und befindet sich rund sechs Kilometer vom Zentrum entfernt. Die ostukrainische Millionenstadt steht seit Mitte März unter starkem russischem Beschuss. Die Stromversorgung ist bereits gestört und es gibt nur stundenweise Elektrizität. (APA/dpa)

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