Leitartikel

Affäre Schilling: Freund, Feind, Jugendfreund

Lena Schilling, EU-Spitzenkandidatin der Grünen.
Lena Schilling, EU-Spitzenkandidatin der Grünen. APA / AFP / Joe Klamar
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Ihre Gegner scheinen von einer bemerkenswerten Rachsucht getrieben, gespeist aus persönlichen und politischen Motiven. Das rechtfertigt Lena Schillings Verhalten freilich nicht.

Freund, Feind, Parteifreund passt in dem Fall nicht mehr. Denn die neuen Parteifreunde der Grünen, einer Partei, die Lena Schilling vor kurzem noch „gehasst“ hat, stehen mehr oder weniger geschlossen hinter ihr. Das Motto kommt einem von rechts bekannt vor: „Jetzt erst recht, wir lassen uns keine(n) herausschießen.“ Bei den Grünen herrscht tatsächlich das Gefühl vor, Opfer einer gezielten Kampagne zu sein. Wenn schon nicht befeuert, dann zumindest wohlwollend begleitet von der SPÖ. So hat sich auch die Sebastian-Kurz-ÖVP gefühlt. Vielleicht werden sich die Grünen an Gernot Blümels „Laptop im Kinderwagen“ erinnern. Das hat so nie stattgefunden.

Es sind Lena Schillings Jugendfreunde, die ihr zum Verhängnis wurden. Jugendfreunde aus der linken Aktivistenszene. Wesentliche Protagonisten dieser Chat-Affäre haben ein Naheverhältnis zur SPÖ, zum linken Flügel der SPÖ. Also jenem, der Andreas Babler den Weg an die SPÖ-Spitze geebnet hat. Und bezeichnenderweise kommt der Entlastungszeuge, den die Grünen nun dahergebracht haben, auch aus der SPÖ, aus der traditionell linksten Bezirksorganisation der Wiener SPÖ, jener des Alsergrunds. Diese Bezirksgruppe versank vor ein paar Jahren in internem Streit.

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