Krieg

Ukraine sammelt Zusagen für Friedenskonferenz

Mit dem heutigen Donnerstag zählt die Ukraine den 820. Tag der russischen Invasion
Mit dem heutigen Donnerstag zählt die Ukraine den 820. Tag der russischen Invasion Imago / Nicolas Cleuet / Le Pictorium
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Die Schweiz organisiert am 15./16. Juni auf dem Bürgenstock bei Luzern ein Gipfeltreffen. Für Österreich wird Kanzler Nehammer anreisen. Die schweren Bodengefechte in der Ukraine gehen unterdessen weiter.

Die Ukraine sammelt weiter Zusagen für den geplanten Friedensgipfel in der Schweiz Mitte Juni. „Heute habe ich mit den Staats- und Regierungschefs von Chile, Albanien, Österreich und Mosambik gesprochen“, berichtet Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner neuesten Videobotschaft. „Vier weitere Länder auf dem Gipfel - ich danke ihnen.“ Österreich wird durch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vertreten.

Die Schweiz organisiert auf Wunsch der Ukraine am 15./16. Juni auf dem Bürgenstock bei Luzern ein Gipfeltreffen. Es soll mehr internationale Unterstützung für das angegriffene Land mobilisieren. Die Ukraine hofft, gerade neutrale oder gar mit Russland befreundete Staaten des Südens von ihrer Position zu überzeugen. Vor allem China wird umworben. Es geht im ersten Schritt nicht um Verhandlungen mit Russland; Moskau ist nicht eingeladen und lehnt eine Teilnahme ohnehin ab. „Die russische Aggression hat versucht, die UN-Charta in ein Museumsstück zu verwandeln“, sagte Selenskyj in Kiew. „Unser Friedensgipfel und die Teilnahme führender Politiker aus aller Welt können der UN-Charta wieder zu voller Wirksamkeit und vollem Schutz für alle Nationen verhelfen.“

Aus Österreich werde der Bundeskanzler an dem Treffen teilnehmen, bestätigte das Kanzleramt in Wien. Nehammer nannte die Konferenz einen wichtigen Schritt, damit Frieden wieder möglich werde. Nötig sei eine „breite Allianz an Verbündeten für den Frieden, auch außerhalb der Echokammern der EU“. Gerade deshalb seien die Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs aus vielen Regionen der Welt in der Schweiz „wertvoll“.

820. Tag der russischen Invasion

Die schweren Bodengefechte gingen unterdessen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs weiter. Im Abendbericht für Mittwoch war die Rede von 121 Gefechten. Die Mehrzahl davon ereignete sich demnach im Gebiet Donezk im Osten. Gleichzeitig dauerte die russische Offensive im Grenzgebiet bei der Großstadt Charkiw an. Am Donnerstag zählt die Ukraine den 820. Tag der großangelegten russischen Invasion.

An der Front im Osten und Süden der Ukraine verzeichnete der Generalstab die meisten Gefechte im Kohle- und Stahlrevier Donbass. Allein in der Region nordwestlich der Stadt Awdijiwka wurden 25 Gefechte verzeichnet. „Der Feind versucht insbesondere, mit Angriffsgruppen und Ausrüstung in unsere Kampfformationen einzudringen“, teilte das Militär mit. In der Region sei ein russischer Kampfjet Su-25 abgeschossen worden.

Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Aber auch Selenskyj nannte die Gegend einen Schwerpunkt der Kämpfe.

Zu der Mitte Mai eröffneten Front im Grenzgebiet bei Charkiw teilte das ukrainische Militär mit: „Die Verteidigungskräfte haben die Situation unter Kontrolle, und unsere Verteidiger leisten einen würdigen Widerstand.“ Dort konzentrierten sich die Kämpfe auf die Dörfer Lipzy und Staryzja sowie die Kleinstadt Wowtschansk. (APA/dpa)

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