Die Aufregung um den künftigen Vorsitz hält sich bei ÖVP-Stiftungsrat Medwenitsch in Grenzen. SPÖ-Stiftungsrat Hoscher wird als Favorit für den Stiftungsratvorsitz gehandelt.
Die Aufregung war groß vor der konstituierenden Sitzung des ORF-Stiftungsrates. Da SPÖ-Parteienvertreter Dietmar Hoscher den Vorsitz übernehmen soll, scherte die bisherige Vorsitzende Brigitte Kulovits-Rupp aus dem SPÖ-"Freundeskreis" aus. Vor Start der Sitzung betonte sie ihre Hoffnung auf eine "konsensuale Lösung". ÖVP-Stiftungsrat Franz Medwenitsch gab eine "breite Mehrheit" als Ziel an.
Kulovits-Rupp, die heftige Kritik an der SPÖ-"Vorgabe" hinsichtlich des künftigen Vorsitzenden im obersten ORF-Gremium geübt hatte, werde sich einer konsensualen Lösung nicht verweigern, "wer auch immer es dann ist". Gleichzeitig machte sie am Mittwochvormittag aber deutlich, dass sie "für eine Kampfabstimmung nicht zur Verfügung stehen werde". In so einem Fall würde sie sich ihrer Stimme enthalten. Auf die Frage, ob sie gegebenenfalls neuerlich den Vorsitz übernehmen werde, wollte sie nicht näher eingehen.
Ebenfalls bedeckt hielt sich Medwenitsch. Die Aufregung im Vorfeld der Sitzung habe er zwar mitbekommen, bei ihm selbst halte sich diese aber "in Grenzen". "Der Weg sollte ein einfacher sein", es könne aber immer wieder Punkte geben, die es zu klären gelte. "Das Ziel ist jedenfalls eine breite Mehrheit." Erst gestern Abend wurde bekannt, dass Medwenitsch die Leitung des VP-"Freundeskreises" nach acht Jahren an Unternehmensberater Thomas Zach abgeben werde. Zuletzt war er auch stellvertretender Vorsitzender im ORF-Stiftungsrat.
SPÖ-Stiftungsrat Hoscher, der als Favorit für den Stiftungsratvorsitz gehandelt wird, gab vor der Sitzung des obersten ORF-Gremiums am Mittwochvormittag keine Stellungnahmen ab.
(APA)