Am Samstag jährte sich zum 100. Mal das Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo: Premiere für die "ZiB History" zum Sarajewo-Attentat.
Wir befinden uns auf dem Höhepunkt des 1914-Gedenkjahres. Am Samstag jährte sich zum 100. Mal das Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo, das den Ersten Weltkrieg auslöste – und der ORF ließ sich etwas Besonderes für diesen geschichtsträchtigen Tag einfallen. Nach der „ZiB 2“ am Freitag, ausnahmsweise von Rainer Hazivar moderiert, begrüßte Lou-Lorenz Dittlbacher die Zuseher vor dem Schloss Schönbrunn zur ersten „ZiB History“. Etwas verloren sah das mobile, mit Scheinwerfern ausgeleuchtete Pult vor dem wuchtigen Schloss aus. Gegen die Prunkarchitektur der Habsburger kommt die modernste Technik nicht an.
Auf den Beitrag über den Tag des Attentats folgten Schaltungen zu Korrespondenten in Sarajewo (Christian Wehrschütz), Berlin (Peter Fritz) und Moskau (Carola Schneider) und Analysen von Historiker Manfried Rauchensteiner. Der Bonus: Immer wieder wurden Parallelen zur Gegenwart gezogen. Nicht nur einmal dachte man, hier gehe es nicht um diesen vergangenen, sondern einen ganz aktuellen Krieg. Amüsant war das Interview mit Karl Habsburg. Auf die Frage „Wären Sie gern Kaiser von Österreich?“, konterte der Kaiserenkel: „Jemand, der sich wünscht, Kaiser zu sein, der hat die Sache nicht durchdacht. Ein erstrebenswerter Job ist das sicher nicht.“ awa
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2014)