USA weiten ihre Luftangriffe auf IS aus. Deutscher Ex-Rapper gehört zu engerem Kreis des IS.
Washington/Bagdad/ Berlin. Die USA haben am Wochenende im Nordirak ihre Luftschläge gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) verstärkt. Erstmals seien Ziele an einer neuen Front angegriffen worden, teilten die US-Streitkräfte mit. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, den Haditha-Staudamm in der Provinz Anbar gegen den IS zu verteidigen. Seit Anfang August führen die USA im Nordirak Luftschläge durch, um den IS-Vormarsch zu stoppen. Die IS-Extremisten schlugen damals in einer Großoffensive zehntausende Menschen der yezidischen Minderheit in die Flucht, töteten hunderte Menschen und versklavten Frauen. Zudem bedrohten die Extremisten die autonome Kurdenregion.
Die USA wollen nun ihr Vorgehen gegen den IS intensivieren. US-Präsident Barack Obama kündigte am Sonntag an, am Mittwoch seine neue Strategie gegen den Islamischen Staat zu präsentieren. Dabei werde er „beschreiben, wie unser Aktionsplan aussehen wird“, sagte der Präsident dem TV-Sender NBC. Auf jeden Fall würden keine US-Bodentruppen eingreifen. Es werde keine Aktion „wie den Irak-Krieg“ geben, sagte Obama.
Beim Nato-Gipfel in Wales ist eine Allianz gegen den IS ins Leben gerufen worden. Ihr gehören die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Australien, Dänemark, Kanada und die Türkei an. Auch die Arabische Liga diskutierte am Sonntag darüber, wie man sich an der Allianz gegen IS beteiligen könne.
Video von Leichenschändung
Unterdessen zitierten deutsche Zeitungen aus einem Bericht des Verfassungsschutzes, wonach der deutsche Ex-Rapper Denis Cuspert, alias „Deso Dogg“, zum engeren IS-Kreis gehöre. Er hat sich 2013 der Extremistengruppe angeschlossen. Laut Verfassungsschutz versuche er für IS neue Mitglieder anzuwerben. Zudem zeige ein Video den Ex-Rapper „bei der Schändung einer Leiche“. (APA/AFP)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.09.2014)