Erstmals ist in Liberia auch ein Regierungsmitglied von den Maßnahmen betroffen.
Monrovia. In einem ungewöhnlichen Schritt hat sich Liberias stellvertretende Gesundheitsministerin, Bernice Dahn, selbst unter Quarantäne gestellt. Grund ist der Tod eines Mitarbeiters durch das Ebola-Virus. Ein Regierungssprecher sagte, es handle sich nur um eine vorbeugende Maßnahme. Dahn ist die ranghöchste Ärztin des westafrikanischen Landes, das am stärksten von dem jüngsten Ebola-Ausbruch betroffen ist. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind bisher mindestens 3091 der insgesamt 6574 Infizierten gestorben.
Senegal öffnet Luftkorridor
Senegal hat unterdessen dafür gesorgt, dass die Versorgung der von der Epidemie betroffenen Länder Westafrikas mit medizinischen und anderen Hilfsgütern erleichtert wird: Nach langem Drängen von Hilfsorganisationen hat das Land, das selbst in geringerem Umfang von der Seuche heimgesucht wurde, am Wochenende mit der Einrichtung eines humanitären Luftkorridors von einem Militärflughafen bei Dakar begonnen. Damit werde es für humanitäre Organisationen einfacher, Personal und Ausrüstungen in die am härtesten von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone zu bringen, erklärte ein Sprecher des Welternährungsprogramms der UNO. Senegals im August geschlossene Landgrenze nach Guinea bleibt aber zu. (APA/DPA/Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2014)