EU-Kommission: Verwirrspiel um Bratusek

BELGIUM EU PARLIAMENT HEARING DESIGNATE COMMISSIONER
BELGIUM EU PARLIAMENT HEARING DESIGNATE COMMISSIONERAPA/EPA/OLIVIER HOSLET
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Die Slowenin zieht ihre Kandidatur zurück, berichten die Grünen. "Wir dementieren das mit aller Schärfe", teilte nun die EU-Kommission mit.

Die EU-Kommission hat überraschend dementiert, dass die umstrittene slowenische Kommissarskandidatin Alenka Bratusek ihre Kandidatur zurückgezogen hat. Kommissionssprecherin Natasha Bertaud sagte am Mittwoch in Brüssel: "Wir dementieren das mit aller Schärfe." Bratusek sei die designierte Kommissarin von Slowenien.

"Die heutigen Gerüchte über meinen Rücktritt sind erfunden. Sie sind nur die Fortsetzung des Drucks, der auf meine Kandidatur seit mehr als einem Monat ausgeübt wird und in den letzten Tagen intensiviert wurde", erklärte nun auch Bratusek. Als treibende Kraft der Drückausübung sieht sie ihre Mitbürger und Mitbürgerinnen, die damit rechnen würden, nach ihrem Sturz selbst Kandidaten zu werden. "Der Rezept für meine Diskreditierung wurde in Slowenien geschrieben", betonte Bratusek.

Zuvor hatten die Grünen im Europaparlament mitgeteilt, dass die Slowenin aufgegeben hat. "Bratusek hat ihre Kandidatur zurückgezogen", teilte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Ulrike Lunacek, am Mittwoch via Twitter mit. Auch der grüne Europaabgeordnete Michel Reimon teilte dies auf dem Kurznachrichtendienst mit.

Nach ihrer Anhörung im EU-Parlament hatte es massive Kritik gegen Bratusek gegeben, die als Vizepräsidentin in der EU-Kommission für die Energieunion zuständig sein sollte.

(APA)

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