Athen: Justiz fordert Prozess gegen Goldene Morgenröte

Nikos Michaloliakos
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Rund 70 Mitgliedern der rechtsextremen Partei soll der Prozess gemacht werden. Es geht um Mord sowie Angriffe auf Mitglieder der Kommunistischen Partei.

Die griechische Staatsanwaltschaft will 70 Mitgliedern der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte den Prozess machen. Staatsanwalt Isidoris Dogiakos sprach sich in einem am Donnerstag erlassenen Justizdokument unter anderem dafür aus, Parteichef Nikos Michaloliakos vor Gericht zu stellen. Insgesamt sind demnach 18 Parlamentsabgeordnete betroffen.

Eine Gruppe aus drei Richtern werde nun über die Forderungen von Dogiakos beraten, eine Entscheidung solle innerhalb der kommenden zwei Monate getroffen werden, teilte die Justiz mit. Ein Prozess könnte im kommenden Jahr beginnen.

In seinem Gerichtsdokument listete Dogiakos auch die Verbrechen auf, die der Goldenen Morgenröte angelastet werden, darunter der Mord an dem antifaschistischen Musiker Pavlos Fyssas im September 2013 sowie Angriffe auf Mitglieder der Kommunistischen Partei. Die Goldene Morgenröte tritt offen rassistisch und antisemitisch auf und ist für ausländerfeindliche Attacken und Übergriffe auf Linksaktivisten bekannt.

(APA/AFP)

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