Bei der Schwerpunkt-Kontrolle von Asia-Produkten wurden in Österreich bisher 44 Proben analysiert, alle sind negativ ausgefallen. Die WHO kritisiert die Vertuschung lokaler Behörden im Milchskandal.
Eine Woche nach Start der Lebensmittelkontrollen bei chinesischen Produkten seien in Österreich noch keine Melaminspuren entdeckt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Seit Montag wurden im Zuge des Milchskandals in China österreichweit Asia-Shops, China-Restaurants sowie Asia-Produkte aus dem Einzelhandel kontrolliert.
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) analysierte bisher 44 Proben, die laut Ministerium "alle negativ" ausgefallen sind. Dies entspreche etwa der Hälfte der genommenen Proben, der Rest werde noch in den nächsten Tagen ausgewertet. Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V) sieht das bisherige Testergebnis als Resultat der strengen Lebensmittelvorschriften in Österreich.
Seit 2002 dürfen chinesische Milcherzeugnissen nicht nach Österreich eingeführt werden, was im Reiseverkehr veterinärbehördliche Grenzkontrollen sicherstellen. Die jetzigen Schwerpunktkontrollen waren angeordnet worden, um auszuschließen, dass verseuchte Milcherzeugnisse über inoffizielle Wege nach Österreich gelangt wären.
Schwerwiegende Vorkommnisse
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Vertuschung lokaler Behörden im Umgang mit dem Skandal um verseuchtes Milchpulver in China kritisiert. Die Krise habe sich dadurch noch verschärft, beklagte der WHO-Vertreter in Peking, Hans Troedsson. Es habe Verzögerungen an mehreren Stellen gegeben, die vermutlich auf "eine Kombination von Ignoranz und absichtlichem Zurückhalten von Berichten" zurückzuführen seien.
Troedsson sprach von "schwerwiegenden Vorkommnissen". Wenn Informationen sofort weitergegeben worden wären, hätte es nicht Erkrankungen in diesem Ausmaße gegeben. Troedsson hob aber hervor, dass die Zentralregierung angemessen mit dem Skandal umgegangen sei.
(APA /Red.)