Chinas Molkereien sollen rund um die Uhr überwacht werden. In chinesischem Milchpulver wurde unterdessen keine Melamin-Belastung mehr festgestellt.
Molkereien und Milchbetriebe in China werden künftig rund um die Uhr kontrolliert. Wie die staatlichen Medien am Montag berichteten, hat die Behörde zur Überwachung der Lebensmittelsicherheit dafür mehr als 5000 Inspekteure abgestellt. Der Schritt gehört zu einer Reihe von Maßnahmen, mit denen die chinesische Führung dem Skandal um verseuchte Milch beikommen will.
Keine weiteren Melamin-Funde in China
Neue Milchpulverproben haben in China nach Angaben der Behörde keine Belastung mit der Chemikalie Melamin mehr ergeben. 129 Proben Babymilchpulver und 212 Proben von anderem Milchpulver wurden untersucht. Die Produkte seien nach Bekanntwerden des Skandals produziert worden, hieß es am Sonntag.
Verseuchte Produkte in Südkorea, Japan und der Slowakei
Die slowakische Lebensmittelbehörde hat unterdessen Milchgetränke aus dem Verkehr gezogen. Die Produkte enthielten fast sechsmal mehr Melamin, als erlaubt. In Südkorea und Japan nahmen die Lebensmittelkonzerne Nestle und Mars einige ihrer Produkte vom Markt, die Melamin-Belastung lag aber den Unternehmen zufolge unter den in den USA und Europa geltenden Grenzwerten.
Höherer Proteingehalt wird vorgetäuscht
In China waren Milch und Milchprodukte offenbar flächendeckend mit der gefährlichen Industriechemikalie Melamin versetzt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. Zunächst war die Substanz in Babymilchpulver entdeckt worden, später aber auch in Frischmilch, Joghurt, Süßigkeiten und anderen Produkten. Durch belastetes Milchpulver erkrankten in der Volksrepublik mindestens 53.000 Kinder, vier Kleinkinder starben.
(APA)