BZÖ, ÖVP und FPÖ konnten ehemalige Nichtwähler mobilisieren. Das BZÖ schöpfte die FPÖ-Stimmen von 2004 ab.
Die SPÖ hat bei ihrem Kärntner Debakel 10.600 Stimmen und damit 2,4 Prozent der Wahlberechtigten an Nichtwähler verloren. Dies geht aus der Wählerstromanalyse des Instituts für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung (Dr. Kohlsche) hervor. Umgekehrt konnten BZÖ, ÖVP und FPÖ bei Wählern punkten, die 2004 auf ihre Stimmabgabe verzichtet hatten.
Die Wählerstromanalyse von SORA im Auftrag des ORF zeigt deutlich, wie das BZÖ die FPÖ-Wähler von 2004 ansprach - 84 Prozent jener, die vor fünf Jahren blau gewählt hatten, machten demnach heuer ihr Kreuzerl bei den Orangen.
Die SPÖ verlor laut Kohlsche auch an das BZÖ (8.800 Stimmen/zwei Prozent), an die FPÖ (3.800/0,9 Prozent) und an die Grünen (1.400/0,3 Prozent). Die ÖVP fischte vor allem im Wählerteich von SPÖ (5.700/1,3 Prozent), gewann aber auch von Grünen (2.900/0,7 Prozent) und BZÖ (2.500/0,6 Prozent). Die Grünen schließlich verloren auch Stimmen ans Lager der Nichtwähler (1.400/0,3 Prozent).
Besonders treue Wähler weist die SORA-Analyse der Kärntner ÖVP aus - sie konnte 83 Prozent ihrer Wähler von 2004 wieder mobilisieren. Bei der SPÖ waren es 68 Prozent, bei den Grünen nur 46 Prozent, und die FPÖ konnte überhaupt nur drei Prozent der FPÖ-Wähler von 2004 für sich gewinnen. Einen Hang zum taktischen Wählen haben offenbar so manche Grün-Wähler von 2004 an den Tag gelegt: Laut SORA stimmten 20 Prozent von ihnen diesmal für die SPÖ.
Ergebnisse
(APA)