Ein Palästinenser fuhr in Israel in Menschenmenge. Bei dem Angriff wurden der Attentäter und ein Polizist getötet, 13 weitere Menschen verletzt.
Jerusalem. Nur unweit jener Stelle, an der vor zwei Wochen ein Palästinenser mit seinem Auto in eine Fußgängergruppe fuhr, raste am Mittwoch ein Palästinenser mit seinem Lieferwagen in eine Menschenmenge an einer Jerusalemer Bushaltestelle. Anschließend fuhr der Mann weiter und attackierte an anderer Stelle Passanten mit einer Eisenstange. Er wurde von Sicherheitskräften erschossen, ein weiterer Polizist erlag seinen Verletzungen. Über ein Dutzend Menschen wurden verletzt.
Zu dem Attentat bekannte sich die Hamas, die den Täter als „Helden“ lobte. Zuvor war es zu Ausschreitungen zwischen muslimischen und jüdischen Demonstranten unweit der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg gekommen, wobei die Polizei mit Tränengas gegen die zum Teil gewaltsam Protestierenden vorgegangen war. Anlass war der demonstrative Gang Richtung Tempelberg von rechtsradikalen jüdischen Splittergruppen. Erst vergangene Woche war Yehuda Glick von der Bewegung nach einem Attentat lebensgefährlich verletzt worden.
Botschafter abgezogen
Angesichts der andauernden Unruhen bestellte Jordanien erstmals den Botschafter aus Israel ab – „aus Protest“ gegen Israels Verhalten, hieß es am Mittwoch. Beide Länder hatten 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2014)