Schlagzeuger Phil Rudd ist in Neuseeland wegen der Planung eines Mordes verhaftet worden.
Wellington. Die Altrocker der legendären Hardrockband AC/DC kommen derzeit nicht aus den Schlagzeilen: Am Donnerstag ist in Neuseeland der Schlagzeuger Phil Rudd wegen eines mutmaßlichen Mordkomplotts festgenommen worden. Er muss sich wegen der Planung eines Mordes, Todesdrohungen und Drogenbesitzes verantworten.
Die Polizei durchsuchte am Donnerstag in der Früh Rudds Haus in der Stadt Tauranga auf der Nordinsel Neuseelands. Dabei wurden Metamphetamine und Cannabis entdeckt. Nach seiner Festnahme wurde Rudd einem Richter vorgeführt. Zwar hatte sein Anwalt gebeten, den Medien den Zutritt zur Verhandlung zu untersagen, der Richter lehnte aber ab. Reporter bekamen einen etwas derangiert wirkenden Musiker in grauem Pullover – ohne Schuhe – zu Gesicht. Laut Gerichtsdokumenten soll Rudd Ende September versucht haben, einen Auftragskiller für die Ermordung zweier Männer anzuheuern. Wer im Visier war, blieb zunächst unbekannt. Rudd drohen wegen der Mordpläne im Fall einer Verurteilung zehn Jahre Haft. Er wurde auf Kaution freigelassen, die nächste Anhörung ist Ende November.
Rudd war 1975 zur Rockgruppe AC/DC gestoßen. 1983 stieg er wegen eines Streits mit Gründungsmitglied Malcolm Young aus, kehrte aber 1994 wieder zurück. Rudds Festnahme ist der zweite schwere Schlag für die Heavy-Metall-Band in wenigen Wochen. Erst im September wurde bekannt, dass Malcolm Young an Demenz leide. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2014)