"Charlie Hebdo": Paris klagt Fox News wegen Rufschädigung

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Der US-Sender berichtete in einem Fernsehbericht nach dem "Charlie Hebdo"-Attentat über angebliche No-Go-Zonen in Paris für Nichtmuslime. Frankreichs Hauptstadt will nun gegen Fox News klagen.

Die Stadt Paris klagt gegen den US-Fernsehsender Fox News wegen Rufschädigung. Wie am Dienstag von der Stadtverwaltung verlautete, geht es um einen Fernsehbericht nach dem tödlichen Attentat auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo". Darin war die Rede von mehrheitlich von Muslimen bewohnten Vierteln in der französischen Hauptstadt, die derart gefährlich seien, dass sie sogar von der Polizei gemieden würden.

Der Sender entschuldigte sich angesichts von Kritik und Spott später mehrfach für seine Berichterstattung. Doch die Stadt Paris kündigte an, die Klage "in den kommenden Tagen" einzureichen. Ob in Paris oder in den USA, stand demnach noch nicht fest.

Großbritannien sei "muslimisches Birmingham"

Fox News hatte auch in Großbritannien von Gebieten berichtet, in die sich Nicht-Muslime nicht mehr trauen würden. US-Sicherheitsexperte Steven Emerson meinte damals auf Fox News, Birmingham sei so muslimisch, dass „Nichtmuslime einfach nicht in diese Stadt gehen“.

Darauf folgten Spott und Häme im Internet: Sogar Premierminister David Cameron schaltete sich ein und nannte Emerson einen „totalen Idioten“. „Als ich das hörte, habe ich mich an meinem Porridge verschluckt und gedacht, es muss ein Aprilscherz sein“, sagte Cameron dem Fernsehsender ITV. Über den Bericht der angeblichen "No-Go-Zones" für Muslime in Paris machte sich etwa der französische Sender Canal+ im "Le Petit Journal" lustig.

>> Bericht auf Canal+

>> David Cameron auf ITV

(APA/AFP/Red.)

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