Die Commerzbank schließt das Jahr 2008 mit einem Gewinn von 62 Millionen Euro ab, 2007 verdiente die Bank noch 1,9 Milliarden Euro. Der Staat stellte 2008 8,2 Milliarden Euro als stille Einlage zur Verfügung.
Die deutsche Commerzbank entgeht 2008 der Verlustzone. Mit 62 Millionen Euro Gewinn allerdings nur sehr knapp. Da der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) der Commerzbank eine stille einlage in Höhe von 8,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hat, darf für zwei Jahre keine Dividende ausbezahlt werden.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Commerzbankin Mio. €Veränderung 20082007in Mio. €in %Zinsüberschuss4729400772218Risikovorsorge18554791376287Provisionsüberschuss28463150-304-10Ergebnis aus Finanzanlagen-665126-791 Operatives Ergebnis-3782513-2891 Ergebnis vor Steuer-4032505-2908 Konzernüberschuss621925-1863-97davon für Minderheiten59851638davon für Aktionäre31917-1914 Keine Boni für Vorstände
Die Commerzbank zahlt ihrem Vorstand für 2008 keine Boni aus. Dadruch summiert sich die Vorstandsvergütung auf 4,337 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 12,337 Millionen.
Jedoch fielen hohe Kosten für das Management der übernommenen Dresdner Bank an. Laut Geschäftsbericht der Dresdner Bank kassierten die zeitweise neun Vorstände gut 58 Mio. Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Größter Posten waren Abfindungen von mehr als 24 Mio. Euro - keiner der Dresdner-Vorstände wird nach der Integration des Instituts in die Commerzbank weiterbeschäftigt.
Keine Prognose für 2009
Die Deutsche Commerzbank stellt sich nach der Übernahme der Dresdner Bank auf schwierige Zeiten ein. Die Risiken im Mittelstandsgeschäft seien deutlich kritischer als bisher zu beurteilen, zudem sei das Engagement in der Immobilien- und Schiffsfinanzierung sowie in Osteuropa kritisch zu bewerten, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht der Bank. Es sei daher nicht auszuschließen, dass die Risikovorsorge im Kreditgeschäft "nennenswert" ansteige.
Eine konkrete Ergebnisprognose sei angesichts der unsicheren Lage an den Finanzmärkten nicht möglich. Mit einer Kernkapitalquote von rund zehn Prozent sehe sich das Institut aber adäquat mit Eigenkapital ausgestattet.
(Ag/ebl)