Bank Austria macht Milliardengewinn

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PK BANK AUSTRIA ´ERGEBNIS 1. HALBJAHR´: CERNKO(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Nach mehr als 1,5 Mrd. Euro Verlust im Jahr 2013 ist die österreichische UniCredit-Tochter im Vorjahr in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Wie die Mutter UniCredit hat auch die Bank Austria die milliardenschweren Aufräumarbeiten und Abschreibungen hinter sich gelassen und ist 2014 wieder auf einen Milliardengewinn eingeschwenkt. Unterm Strich weist die Bank Austria einen Nettogewinn von 1,383 Milliarden Euro aus. Im Jahr davor hatte es mehr als 1,5 Milliarden Euro Verlust gegeben. Deutlich weniger zur Seite legen musste die Bank 2014 für faule Kredite: Der Kreditrisikoaufwand in Österreich und Osteuropa sank um 47,2 Prozent auf 693 Millionen Euro, berichtete die Bank am Donnerstag. Der Nettozinsertrag blieb wegen niedriger Zinsen und Währungseffekten um 1,1 Prozent unter Vorjahr, auch Provisions-und Handelsergebnis blieben zurück. Am Vormittag stellt der Vorstand in einer Pressekonferenz die vorläufigen Zahlen vor.

"Geopolitische Spannungen" als größte Herausforderung

Die Russland-Ukraine-Krise hat sich auch in der Bank Austria niedergeschlagen, die Währungsabstürze dort waren im Eigenkapital spürbar. "Die geopolitischen Spannungen und die zögerliche Entwicklung in der Eurozone werden zweifellos die wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Quartale sein", befand der scheidende Vizechef und Osteuropamanager Gianni Franco Papa. Die Osteuropadivision der Bank Austria sei in dem schwierigen Umfeld für künftiges Wachstum aber stark aufgestellt.

Die Bank Austria ist die Subholding der UniCredit für Zentral/Osteuropa: Von der Region stammten 1,5 Milliarden Euro vom Bank-Austria-Vorsteuergewinn von in Summe 1,78 Milliarden Euro. Innerhalb der Division stammten 30 Prozent des Gewinns aus Südosteuropa, 30 Prozent aus Russland, 22 Prozent aus der Türkei und 18 Prozent aus Zentraleuropa. Diese Division lieferte drei Viertel der "Gesamtperformance" aller Bank-Austria-Sparten.

Ukraine offziell zum Verkauf gestellt

Die ukrainische Tochterbank Ukrsotsbank ist seit dem Vorjahr auch in der Bilanz ganz offiziell zum Verkauf gestellt. Sie ist nun als "held-for-sale"-Position in der Ergebnisrechnung enthalten, wo die Ergebnisse samt Wertberichtigungen und Nebenaufwendungen sowie einem aus derzeitiger Sicht absehbaren Verkaufserfolg im Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen sind. In Summe schlug sich die Ukrsotsbank mit minus 152 Mio. Euro im Konzernergebnis der Bank Austria nieder, wurde berichtet.

Bankchef Willibald Cernko sieht seine Gruppe mit ihrem breit diversifizierten Geschäftsmodell über insgesamt 14 Länder selbst in herausfordernden Zeiten "nachhaltig profitabel und krisenresistent." Er sieht dennoch in der schwachen heimischen Nachfrage, einem "unerträglichen Reformstau" und einer rekordverdächtigen Kostenbelastung (Stichwort: Bankensteuer) eine gefährliche Gemengelage, die ganz generell zu einer "absurd niedrigen Profitabilität" des heimischen Bankensektors geführt habe.

(APA)

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