Asif Mohseni, einer der höchsten schiitischen Geistlichen in Afghanistan, hat am Wochenende das umstrittene neue Ehegesetz verteidigt und als „unabänderlich“ bezeichnet.
KABUL (ag.). Asif Mohseni, einer der höchsten schiitischen Geistlichen in Afghanistan, hat am Wochenende das umstrittene neue Ehegesetz verteidigt und als „unabänderlich“ bezeichnet. Der Entwurf für das Gesetz, der in der Vorwoche publiziert worden war und international für ziemliches Aufsehen sorgt, legt fest, dass Frauen mindestens jeden vierten Tag ihrem Mann sexuell zu Diensten sein müssen; zudem darf der Ehemann seiner Frau bestimmte Aktivitäten sowie das Verlassen des Hauses verbieten. „Der Mann sorgt immerhin für das Einkommen der Familie“, sagte Mohseni. Die islamistischen Taliban-Milizen haben sich derweil zum Mord an der bekannten afghanischen Frauenrechtlerin Sitara Achakzai am Sonntag in Kandahar bekannt. Sie war vor ihrem Haus erschossen worden. Achakzai hatte zuvor mit ihrem Mann, einem Arzt, jahrelang in Deutschland gelebt und war mit ihm nach Afghanistan zurückgekehrt, um beim Aufbau zu helfen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2009)