Nach den blutigen Protesten in Burundi gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Pierre Nkurunziza wurden am Donnerstag Universtiätswohnheime geschlossen, soziale Netzwerke wurden gesperrt.
Die Gewalt vor der Präsidentschaftswahl in Burundi treibt immer mehr Menschen aus dem ostafrikanischen Krisenland. Binnen zwei Tagen seien alleine mehr als 5000 Menschen nach Ruanda geflüchtet. Die Menschen berichteten demnach, sie seien bedroht worden, weil sie der Opposition angehörten.
Als Reaktion auf die blutigen Unruhen gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Pierre Nkurunziza in Burundi schickt UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon einen Sondergesandten in das ostafrikanische Land. Der Algerier Said Djinnit, der sich seit 2014 im Auftrag der UNO um die Region kümmert, solle vor Ort unter anderem mit Präsident Pierre Nkurunziza und anderen Offiziellen sprechen, teilte Ban am Dienstag laut den Vereinten Nationen in New York mit.
Streit um dritte Amtszeit
Doch sowohl Regierung als auch Opposition geben sich unnachgiebig. "Wir weichen nicht zurück, das steht außer Frage", sagte Kommunikationsberater von Präsident Pierre Nkurunziza Willy Nyamitwe. Die Opposition kündigte weitere Demonstrationen an.
Die Präsidentenpartei CNDD-FDD hatte am Samstag Nkurunziza als ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl am 26. Juni bestimmt. Die Verfassung erlaubt nur zwei Amtszeiten. Opposition und Zivilgesellschaft betrachten daher die Kandidatur des Präsidenten für ein drittes Mandat als illegal. Der Präsident und seine Partei dagegen vertreten die Ansicht, dass die erste Amtszeit von 2005 bis 2010 nicht unter die Regelung fällt, da Nkurunziza damals vom Parlament gewählt worden war.
Soziale Netzwerke und Universitäten gesperrt
Offenbar als Reaktion auf die gewaltsamen Oppositionsproteste der vergangenen Tage haben die Behörden im ostafrikanischen Burundi am Donnerstag die Wohnheime der Universität in der Hauptstadt Bujumbura geschlossen. Betroffene Bewohner sagten der Nachrichtenagentur AFP, Hintergrund sei die Beteiligung von Studenten an Protesten gegen Staatschef Pierre Nkurunziza.
Offiziell wurden Sicherheitsprobleme als Grund angegeben. In den Wohnheimen leben tausende Studenten aus allen Landesteilen. Dutzende von ihnen verließen das Gelände am Donnerstagmorgen mit Koffern.
Auch mehrere Online-Netzwerke wurden am Mittwoch von Behörden in Burundi gesperrt. Von Smartphones konnten Facebook, Twitter und WhatsApp nicht mehr benutzt werden, wie ein Mitarbeiter einer Telefongesellschaft sagte. Die Gegner eines dritten Mandats von Präsident Pierre Nkurunziza organisieren sich überwiegend über die Netzwerke. Die UNO warnte, eine Eskalation der Spannungen könnte zehntausende Menschen in dem bitterarmen Land treffen.
(APA/AFP)