Blatter soll Fifa-Verbleib von Nachfolger abhängig machen

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Präsident Joseph Blatter will nur bei einem "überzeugenden Kandidaten" abtreten. Der afrikanische Verband bestreitet die Einflussnahme.

Weiter Rätselratten um die Zukunft von Fifa-Präsident Joseph Blatter. Ein Schweizer Medienbericht hatte berichtet, dass der 79-Jährige erwägt doch im Amt zu bleiben. Klaus Stoehlker, der Blatter in seiner letzten Wahl-Kampagne beriet, präzisierte nun gegenüber Sky News, dass dieser das tatsächlich in Erwägung zieht, sofern kein "überzeugender Kandidat" für seine Nachfolge gefunden werde.

Der afrikanische Fußball-Verband (CAF) bestreitet unterdessen etwas mit den Gerüchten um Blatters Kehrtwende zu tun zu haben. "Auf CAF-Ebene ist uns nicht bekannt, dass irgendein afrikanisches Land Blatter zum Verbleib gebeten hätte" sagte Kalusha Bwalya, ein Mitglied des CAF-Exekutiv-Komitees, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

"Wir glauben, dass es besser ist, in der Zwischenzeit mit unserer eigenen Arbeit fortzufahren, und werden sehen, was jeder in den nächsten Monaten zu sagen hat. Alle warten auf Klarheit", sagte Bwalya, der zudem Präsident des Fußballverbands von Sambia ist. Man wolle erst das Treffen des Exekutiv-Komitees der Fifa abwarten. Erst dann würde man eine Position einnehmen. "Danach werden die afrikanischen Mitglieder beim Treffen der CAF-Exekutive am 6. August Bericht erstatten, und wir werden sehen, was danach geschieht", sagte Bwalya.

Windtner: "Personeller Wechsel nötig"

Nach dem 1:0-Sieg von Österreich über Russland äußerte sich auch ÖFB-Präsident Leo Windtner in Moskau zu den Spekulationen: "Ich halte das nach wie vor für ein Gerücht, aber für kein gutes. Nur bei einem personellen Wechsel in der Fifa kann eine neue Ära gestartet werden", sagte Windtner. Der Oberösterreicher geht aber davon aus, dass Blatter zu seinem Rücktritt steht. "Wir brauchen einen Neubeginn, damit Kontrolle, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit und Transparenz einkehren. 99 Prozent im Fußball sind clean, daher gehört dort aufgeräumt, wo es notwendig ist, und das ist sicherlich bei der Fifa", betonte Windtner.

(APA/dpa/red)

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