Für den Großen Preis von Österreich trafen sich die früheren Formel-1-Weltmeister zur Legendenparade. Prominente Gäste waren allerdings rar.
Die drei früheren Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet, Alain Prost und Niki Lauda haben die Zuschauer in Spielberg am Sonntag vor dem Grand Prix von Österreich mit ihren alten Boliden begeistert. Piquet fuhr bei der Legendenparade vor dem Rennstart in seinem Brabham BT52, mit dem er 1983 Weltmeister geworden war, als Erster über die Ziellinie - und feierte vor der Haupttribüne mit einem "Doughnut".
Hinter dem Brasilianer duellierten sich die früheren McLaren-Stallrivalen Prost und Lauda. Am Ende ließ der österreichische Lokalheld Vierfach-Weltmeister Prost den Vortritt. "Er war der Schnellere, aber das ist okay", gab sich Lauda sportlich - wohlwissend, dass er dem Franzosen 1984 um einen halben Punkt den WM-Titel entrissen hatte. Mit Lauda (3), Piquet (3) und Prost (4) waren insgesamt zehn Weltmeisterschaften versammelt.
Lauda wusste sofort, was er zu tun hatte
Eingesetzt wurden bei der Parade hauptsächlich Turbo-Boliden der 1980er-Jahre, die einen deutlich eindrucksvolleren Sound an den Tag legten als die aktuellen Formel-1-Autos. Nicht ins Ziel kam der Italiener Pierluigi Martini. Ein Feuer aus dem Heck seines Minardi musste von den Streckenposten gelöscht werden. Gar nicht am Start war Gerhard Berger im Ferrari F1 87/88c. Sein Siegerauto von Monza 1988 hatte beim Einfahren am Vortag einen Motorschaden.
Also musste Lauda die österreichischen Fahnen hochhalten. Probleme, in seinen McLaren MP4 von 1984 zu passen, hatte der 66-Jährige laut eigenen Angaben nicht. "Wenn man sich rein setzt, weiß man sofort, was man zu tun hat", sagte der Weltmeister von 1975, 1977 und 1984. Nach den Legenden und der Fahrerparade der aktuellen Piloten bekamen die Zuschauer auch noch eine Flugshow der Flying Bulls geboten.
"Gedämpfte Stimmung"
Prominente Gäste beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg waren allerdings rar. Jene, die gekommen sind, zeigten sich betroffen nach dem Grazer Amoklauf von Samstagmittag. Star-Koch Johann Lafer, gebürtiger Steirer, sprach von einer "gedämpften Stimmung". Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) meinte: "Da werden große Dinge ganz klein."
Neben Lafer wurde wie schon im Vorjahr auch Ex-Spice-Girl Geri Halliwell im Fahrerlager gesichtet. Sie ist mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner verheiratet und hielt sich daher vorrangig im Motorhome der "Bullen" auf. Dazu gesellten sich auch Air-Race-Pilot Hannes Arch, der aber nicht lange bleiben konnte. "Ich gehe ein bisserl fliegen", meinte er locker und war nur wenige Augenblicke später bei seiner Air-Show im Vorprogramm des Rennens am Himmel zu sehen.
Mikl-Leitner, Strache und Gabalier
Aus der Wirtschaft zählten Fiat-Chef Sergio Marchionne, Ex-Magna-Vorsitzender Sigi Wolf und voestalpine-Chef Wolfgang Eder zu den bekannten Gästen des Grand Prix. Auf politischer Ebene war neben Mikl-Leitner auch FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache zusammen mit seinem Sohn zu Besuch. Der Kleine hatte die Karte geschenkt bekommen und sei großer Fan von Sebastian Vettel, weshalb die beiden auch im Fahrerlager bei Ferrari zu finden waren.
Ebenfalls im Fahrerlager anzutreffen waren Musiker Andreas Gabalier, der diesmal nicht die Bundeshymne sang. Die Interpretation übernahmen drei Knappenkapellen. Außerdem war Rallye-Legende Carlos Sainz da, der aber auf Krücken humpelte. Er hatte sich vor rund fünf Wochen bei einem Fußballspiel die Achillessehne gerissen.
(APA)