Gewog-Chef Karl Wurm fordert wegen der Affäre um ihn eine Verschärfung der Compliance-Regeln.
Wien. Gewog-Chef Karl Wurm verlangt nun wegen der ihn selbst betreffenden Affäre schärfere Compliance-Regeln. Dies tut er in seiner Funktion als Obmann des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen. In einer Aussendung von Montag teilt er mit: „Auch wenn die zuletzt in den Medien intensiv diskutierten Wohnungskäufe rechtlich korrekt waren, so ist ein Nachschärfen der Regeln im Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz sicherlich zielführend, um in Hinkunft mögliche Unvereinbarkeiten in dieser Hinsicht auszuschließen.“
Er entspricht damit dem Wunsch von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, der nach Bekanntwerden der Wohnungsdeals von Wurm eine Verschärfung gefordert hatte.
Wie „Die Presse“ exklusiv berichtete, hat Karl Wurm in Wien fünf Wohnungen in Häusern gekauft, die seine Firma Gewog großteils mit ihrer gewerblichen Tochterfirma At Home gebaut hatte. Die Wohnungen stehen nun teilweise seit Jahren leer, zumindest eine Wohnung soll er billiger als seine Nachbarn erhalten haben. Wurm bestreitet die Vorwürfe.
Als Chef des Verbandes der gemeinnützigen Bauvereinigungen ist er auch Chef des Revisionsverbandes – der wiederum die Genossenschaften prüft. Am 2. Juli berät der Verband in der Causa Wurm. (ath)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2015)