Russland will laut USA Militärgespräche zu Syrien

US-Außenminister John Kerry
US-Außenminister John KerryAPA/EPA/JIM LO SCALZO
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US-Außenminister Kerry berichtet vom Wunsch Russlands nach direkten Gesprächen zwischen den Streitkräften der beiden Länder zum Vorgehen in Syrien - und warnt Moskau erneut vor einer Unterstützung Assads.

Russland hat nach Angaben von US-Außenminister John Kerry bilaterale Militärgespräche zum Konflikt in Syrien vorgeschlagen. Kerry sagte am Mittwoch, Moskau strebe einen direkten Gesprächsdraht zwischen den Streitkräften der USA und Russlands an, um sich gegenseitig über das Vorgehen in dem Bürgerkriegsland zu informieren und möglichen Zwischenfällen vorzubeugen.

Der US-Außenminister hatte am Dienstag mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow telefoniert. Die Regierung in Washington betrachtet das verstärkte militärische Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt mit großer Sorge. Kerry machte am Mittwoch erneut deutlich, dass die russische Unterstützung für den syrischen Machthaber Bashar al-Assad zu einer weiteren Eskalation der Krise führen könnte. Außerdem untergrabe das russische Vorgehen "unser gemeinsames Ziel im Kampf gegen Extremismus".

Die USA fliegen mit internationalen Partnern Luftangriffe gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und im Irak. Zugleich drängen sie auf eine Ablösung von Assad, den sie für das Bürgerkriegschaos verantwortlich machen. Kerry rief Russland auf, eine "konstruktive Rolle" bei der Suche nach einer politischen Lösung in Syrien zu spielen. Der Kreml bemüht sich dagegen, eine internationale Anti-IS-Koalition unter Einbeziehung der syrischen Regierung zu schmieden.

Russlands Präsident Wladimir Putin will das erste Mal seit zehn Jahren wieder eine Rede bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung Ende September halten. Russland hat in diesem Monat auch den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kritisierte inzwischen die russischen Waffenlieferungen an Assad. "Es gibt keine militärische Lösung, nur eine politische Lösung", sagte er am Mittwoch.

(APA/AFP)

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