Drei Wochen nach dem Airbus-Absturz haben Experten elf Opfer identifiziert. Die Suche nach weiteren Vermissten wird allmählich zurückgefahren. Es bleibt noch eine Woche, um die Flugschreiber am Meeresgrund zu orten.
Knapp drei Wochen nach dem Absturz des französischen Airbus über dem Atlantik haben Experten elf Opfer identifiziert. Wie die brasilianischen Behörden gestern mitteilten, handelt es sich um "zehn Brasilianer und einen Ausländer".
Die sechs Männer und fünf Frauen wurden anhand von Finger- und Zahnabdrücken identifiziert, ihre Angehörigen wurden informiert. Bisher konnten Rettungsteams insgesamt 50 Leichen aus dem Atlantik bergen.
Spezialflugzeug wird abgezogen
Nun wird die Suche langsam zurückgefahren. Ein brasilianisches Spezialflugzeug mit Radarausrüstung werde von der Suchaktion abgezogen, sagte ein brasilianischer Militärsprecher am Samstag. Andere Flugzeuge und die brasilianische und französische Marine setzen die Suche fort - die Wahrscheinlichkeit, weitere Opfer zu bergen, ist aber gering.
Das französische Spezial-Uboot "Emeraude" sucht weiterhin nach den Flugschreibern der Maschine. Das Signal der Black Box ist noch etwa eine Woche aktiv, danach dürfte die Ortung der Flugschreiber am Meeresgrund praktisch unmöglich sein. Nur sie könnten jedoch genaueren Aufschluss über die Absturzursache geben.
Erste Entschädigung für Hinterbliebene
Die französische Fluggesellschaft Air France zahlt den Hinterbliebenen der 228 Opfer indessen eine erste Entschädigung in der Höhe von jeweils rund 17.500 Euro. Air-France-Chef Pierre-Henri Gourgeon erklärte am Freitag, die Anwälte des Unternehmens würden Kontakt mit den Angehörigen in 32 Ländern aufnehmen. Die Kontaktaufnahme gestalte sich aber nicht einfach. "In einigen Fällen liegt lediglich die Telefonnummer eines Handys vor, das bei dem Absturz verlorengegangen ist", sagte Gourgeon.
Das Flugzeug der Air France war am 1. Juni mit 228 Menschen an Bord auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris drei Stunden nach dem Start abgestürzt. An Bord war auch eine 27-jährige Tirolerin. Die Absturzursache ist nach wie vor unbekannt.
(Ag., Red.)