"Das ist gefährlich": Schröder kritisiert Merkels Flüchtlingspolitik

OMV - ENERGIEGESPRAeCHE: SCHROeDER
OMV - ENERGIEGESPRAeCHE: SCHROeDERAPA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

"Man muss den Eindruck gewinnen, als hätten nationale Grenzen keine Bedeutung mehr", kritisiert Altkanzler Gerhard Schröder (SPD).

Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) geht auf Distanz zur Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Die Kapazitäten bei der Aufnahme, Versorgung und Integration von Flüchtlingen in Deutschland sind begrenzt. Alles andere ist eine Illusion", sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt" (Freitag). Den unbegrenzten Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland bezeichnete er als Fehler. "Man muss den Eindruck gewinnen, als hätten nationale Grenzen keine Bedeutung mehr. Das ist gefährlich und das ist auch nicht richtig."

Der Altkanzler wertete es als zentrales Versäumnis der CDU, dass sie ein Einwanderungsgesetz stets abgelehnt habe. "Da wurde schlicht die Realität ignoriert. Mit der Folge, dass jetzt Hunderttausende Flüchtlinge rechtlich in ein Asylverfahren gepresst werden, weil man keine Kontingente über ein Einwanderungsgesetz definiert hat", sagte Schröder.

Er könne nicht nachvollziehen, dass Merkel trotz der erkennbaren Probleme durch die Vielzahl der Flüchtlinge erst in der nächsten Legislaturperiode ein Einwanderungsgesetz verhandeln wolle.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Asylwerber in Deutschland.
Außenpolitik

Flüchtlinge: Merkel will Nordafrikaner schneller abschieben

CDU und CSU wollen Flüchtlinge aus Marokko und Algerien wie Asylwerber aus sicheren Herkunftsstaaten behandeln.
Man sah sie schon optimistischer: Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel
Außenpolitik

Union setzt Merkel unter Druck: "Zweifel, ob wir ,es' schaffen"

In einem Brief, der kommende Woche der Kanzlerin übergeben werden soll, fordern Abgeordnete von CDU/CSU, zur "Anwendung geltenden Rechts" zurückzukehren."
GERMANY
Außenpolitik

Die Stimmung in Deutschland kippt

Laut einer Umfrage glauben 60 Prozent, dass das Land die Situation nicht mehr bewältigen kann. Auch Altkanzler Schröder attackierte Kanzlerin Merkel hart.
TURKEY-GREECE-EUROPE-MIGRANTS
Außenpolitik

Ankara: „Können Strom in EU nicht stoppen“

Die Türkei lässt kaum noch syrische Kriegsflüchtlinge ins Land. Von der EU wird für die Betreuung der angekommenen Schutzbedürftigen eine Milliardenhilfe gefordert, doch das Geld fließt nicht.
Angeschlagen: Kanzlerin Merkel
Europa

Flüchtlingspolitik: Erstmals Mehrheit gegen Merkel

Laut dem neuesten ZDF-Politbarometer halten 60 Prozent der Deutschen den hohen Flüchtlingszustrom für nicht mehr verkraftbar.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.