Erwin Wagenhofer hinterfragt in „Alphabet“ das Bildungs- und Leistungssystem.
Nach seinen Filmen über die Welternährung („We Feed the World“) und Finanzen („Let’s Make Money“) hat Erwin Wagenhofer mit „Alphabet“ seine kritische Trilogie abgeschlossen. Darin hinterfragt der österreichische Filmemacher, was Kinder in der Schule lernen – und findet auch eine Antwort: Vor allem lernen sie, sich anzupassen, Fehler zu vermeiden, kein Aufsehen zu erregen, sich im System ein- und unterzuordnen. Der Film stammt aus dem Jahr 2013 und ist gültiger denn je. Ist es für die Gesellschaft denn wirklich ein Segen, wenn junge Menschen nur nach Leistungskriterien ausgemustert werden, wenn sie keine Zeit mehr für Hobbys und Freizeit und damit auch keine Chance haben, Kreativität zu entwickeln? Wagenhofer stellt in „Alphabet“ auch ein Gegenmodell vor: Der deutsch-französische Pädagoge Arno Stern hat seinen Sohn gar nicht in die Schule geschickt: „Lernen ist in meinem Alltag nebenbei passiert.“ Geht also auch. 27. 1., 20.15 Uhr, ORF eins.