Unser ständiger Begleiter beschäftigt die Menschheit seit tausenden von Jahren und ist immer noch Quelle von zahlreichen Mythen. Tatsächlich bewirkt der Mond auch Veränderungen auf der Erde.
Der Erdmond ist mit einem Durchmesser von 3476 Kilometern zwar der fünftgrößte Mond unseres Sonnensystems. Er ist schon so groß, dass er in Kombination mit der Erde gelegentlich als Zwillingsplanet bezeichnet wird. Allerdings ist er im Vergleich zur Erde recht klein: Sie besitzt einen Durchmesser von 12.700 Kilometern und die 81-fache Masse ihres Trabanten, der selbst 7,35 * 1022 Kilogramm auf die hypothetische Waage bringt.
Entfernung
Funksprüche von der Erde zum Mond benötigen 1,3 Sekunden, um anzukommen. Das liegt an der Entfernung von durchschnittlich 384.400 Kilometern, in der der Mond um die Erde kreist. Durchschnittlich deshalb, weil sie innerhalb eines Monats um fast 5,5 Prozent variiert.
Rotation
Zwar wirkt der Mond für einen Erdbeobachter fast stationär, weil von der Erde aus nur eine Seite sichtbar ist. Tatsächlich rotiert der Mond sehr wohl um die eigene Achse. Allerdings ist diese Rotation mit der Umlaufbahn um die Erde gekoppelt. Das heißt, dass der Mond sich während einer Erdumrundung genau einmal um die eigene Achse dreht. Dadurch ist auch die Erde von der "hellen" Seite des Mondes aus immer sichtbar.
Mondphasen
Während der Mond die Erde umrundet ändert sich auch die Sonneneinstrahlung. Landläufig wird zwischen Vollmond, abnehmendem Mond, Neumond und zunehmendem Mond unterschieden. Die Periode zwischen zwei Neumonden wird Synodischer Monat genannt und beträgt zwischen 29,272 und 29,833 Erdtagen.
Mond- und Sonnenfinsternis
Während einer Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond. Dabei wird der Erdtrabant in ein Rötliches Licht getaucht. Die maximale Dauer einer totalen Mondfinsternis beträgt 106 Minuten. Bei einer Sonnenfinsternis geschieht das genaue Gegenteil: Der Mond stellt sich zwischen Erde und Sonne. Bei einer totalen Sonnenfinsternis kann die Korona der Sonne beobachtet werden - eine einzigartige Gelegenheit für Sonnenphysiker.
Gezeiten
Der Mond sorgt nicht nur für Ebbe und Flut, sondern bewirkt durch seine Anziehungskraft auch Hebungen und Senkungen des Erdmantels. Durch diese Gravitationseffekte werden die Tage auf der Erde jährlich um 20 Mikrosekunden länger. In ferner Zukunft wird die Erde sich genauso wie der Mond in ihrer Rotation angepasst haben und dem Trabanten immer nur eine Seite zuwenden.
Mythen
Bereits in der Urzeit beschäftigte der Mond die Menschheit. Die älteste bekannte Darstellung ist eine 5000 Jahre alte Mondkarte aus Irland. Eine weitere bedeutende Abbildung ist die Himmelsscheibe von Nebra. In allen Kulturen wird dem Mond große kultische Bedeutung zugemessen. Auch in der Neuzeit übte er Faszination aus. In Jules Vernes Roman "Von der Erde zum Mond" werden die Helden mit einer überdimensionierten Kanone zum Mond geschossen. Auch heute gibt es immer noch Verschwörungstheorien rund um die Mondlandung.
Mondrückseite
Entgegen landläufiger Meinung und diverser Fantasiegeschichten weiß man sehr wohl, was sich auf der Rückseite des Mondes befindet. 1959 erkundete die russische Sonde Lunik 3 rund 70 Prozent der Mondoberfläche, die von der Erde abgewandt ist. Ihre Geologie ist tatsächlich anders gestaltet als die "helle Seite", da zum Beispiel nur wenige von Lava bedeckte Tiefebenen existieren. Aufgrund weniger Einschläge existieren auch nicht so viele Mondgebirge. Auch fehlen "Mondmeere" wie auf der Vorderseite des Mondes.
(db)