Raiffeisen-Chef: "Bankomatgebühr in Österreich eine Heilige Kuh"

Sevelda, Chief Executive of Austrian lender Raiffeisen Bank International, addresses a news conference in Vienna
Sevelda, Chief Executive of Austrian lender Raiffeisen Bank International, addresses a news conference in ViennaREUTERS
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RBI-Chef Sevelda erwartet, dass Beratungsleistungen, die heute gratis sind, künftig kostenpflichtig werden. Kreditkunden seien ihm derzeit lieber als Sparer.

Erst vor Kurzem nannte Fitch-Bankenanalyst Patrick Rioual die Einführung einer Bankomatgebühr in Österreich als alternativlos an. geht. Die Großzügigkeit der österreichischen Banken werde aufhören, sagte Rioual. Da ist der Chef der börsennotierten Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda ganz anderer Meinung. Er will von einer Bankomatgebühr nichts wissen. "Das ist in Österreich eine heilige Kuh und darum kein Thema."

Dagegen geht Sevelda davon aus, dass Beratungsleistungen bei den Banken, die heute gratis sind, künftig Geld kosten werden.

Weltspartag nicht mehr zeitgemäß?

In einem Interview im "Trend" sinniert der RBI-Chef aber über eine Abschaffung des Weltspartages. "Sollten wir heuer nicht eher einen Weltausgabetag machen, einen Weltkredittag? Ich würde ja Give-aways lieber an Kunden verteilen, die einen Kredit nehmen, als wenn sie mir Einlagen bringen." Im Kreditgeschäft habe eine Bank ungebrochen eine wichtige Funktion.

Zum laufenden Kostensparprogramm in seiner Bank äußert sich der RBI-Chef auch. Bisher war immer die Rede von 600 Millionen Euro an Einsparungen. "Mindestens", wie Sevelda in dem Interview sagt, "also im Vergleich zu Ende 2014. Wenn's mehr wird, sind wir auch nicht böse."

(APA)

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