In über 70 Städten weltweit werden sich heute Tausende Exiliraner zu Protesten gegen die Menschenrechtsverletzungen und für Medienfreiheit im Iran versammeln. Auch in Wien ist eine Kundgebung geplant.
Mit Kundgebungen in zahlreichen westlichen Hauptstädten soll an diesem Samstag die Opposition im Iran unterstützt werden. Zu dem "globalen Aktionstag" haben Organisationen wie Amnesty International und Reporter ohne Grenzen aufgerufen. "Wir wollen unsere Unterstützung für die Menschen zum Ausdruck bringen, die im Iran friedlich für ihre Rechte demonstrieren", sagte die Iran-Expertin von Amnesty International, Ruth Jüttner, am Freitag.
Von New York über Paris und Rom sind Kundgebungen in rund 70 Städten geplant. In Wien wird zwischen 17 und 19 Uhr eine Kundgebung am Heldenplatz stattfinden. Im Iran kam es seit dem umstrittenen Wahlsieg von Präsident Mahmud Ahmadinedschad Mitte Juni zu Massenprotesten, die zum Teil blutig niedergeschlagen wurden. Dabei wurden mindestens 20 Menschen getötet. Nach Amnesty-Schätzungen gab es mehr als 2000 Verhaftungen.
Bereits seit Freitag protestieren ehemalige politische Gefangene aus dem Iran am Brandenburger Tor in Berlin gegen Gewalt und Unterdrückung in ihrer Heimat. Etwa drei Dutzend Regimegegner ließen sich unter den Augen von Touristen aus aller Welt mitten auf dem Pariser Platz nieder. Auf Decken und Matten wollen sie dort bis Sonntag ausharren und nichts mehr essen. Auf Transparenten forderten sie die Freilassung aller politischen Häftlinge im Iran, die Abschaffung der Todesstrafe und eine Trennung von Staat und Religion.
(Ag.)