Der Fotograf sollte sich bei einer Sicherheitskontrolle entkleiden. Er weigerte sich und durfte nicht an dem Auftritt des israelischen Premiers teilnehmen.
Die Behandlung eines Fotojournalisten vor einer Pressekonferenz von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat für Empörung gesorgt. Ein Sicherheitsmann hatte einen Fotografen aufgefordert, sich auszuziehen.
"Er bat mich, meine Hosen für ein paar Sekunden herunterzulassen, damit er mich überprüfen kann", sagte der israelische Büroleiter der Europäischen Pressefoto-Agentur, Atef Safadi. Er habe sich geweigert und durfte daraufhin nicht an der Pressekonferenz am Montag teilnehmen.
Die Foreign Press Association (Auslandspresseverband) zeigte sich "beunruhigt und verärgert" darüber, dass es erneut zu einem Vorfall dieser Art gekommen sei. Sicherheitsleute müssten bei solchen Veranstaltungen das Recht von Journalisten respektieren, ihrer Arbeit nachzugehen. Ein Sprecher Netanyahus betonte, der Fotograf sei "mit Höflichkeit und Respekt" behandelt worden. Er habe sich allerdings entschieden, die Sicherheitskontrolle nicht abzuschließen.
Safadi sieht hinter der Kontrollpraxis auch eine religiöse Diskriminierung. "Ich denke, sie machen das vor allem bei nicht-jüdischen Fotografen", sagte Safadi, der israelischer Druse ist. Bei dem Termin hatten Netanyahu und sein französischer Kollege Manuel Valls über eine französische Friedensinitiative in Nahost gesprochen.
(APA/dpa)