Formel 1: Rosberg fährt Streckenrekord, Hamilton droht Strafe

Nico Rosberg
Nico RosbergGEPA pictures
  • Drucken

Nico Rosberg markierte auf trockener, aber rutschiger Strecke die Bestzeit. Lewis Hamilton muss Motor tauschen.

Nico Rosberg hat den ersten Trainingstag für den Formel-1-Grand Prix von Österreich in Spielberg dominiert. Der deutsche Mercedes-Pilot erzielte auf dem neu asphaltierten Red Bull Ring gleich am Vormittag mit 1:07,373 Min. die schnellste je auf dieser Strecke erzielte Rundenzeit. Zweitschnellster war jeweils Teamkollege Lewis Hamilton.

Im ersten Training gab es auf der frisch asphaltierten Strecke viele Ausritte und danach auch einige Diskussionen wegen der neuen und gelben Randsteine. Diese waren montiert worden um zu verhindern, dass die Fahrer mit ihren Autos in den Kurven zu weit ausholen.

Es gab aber einige Probleme damit. Max Verstappen etwa riss sich durch das überfahren dieser erhöhten "Kerbs" einen Teil des Frontflügels an seinem Red Bull und gleich darauf einen Teil der vorderen Radaufhängung ab.

Regen als Spielverderber

Am Nachmittag gab es nur noch wenige Zeitenverbesserungen, denn der war zunächst geprägt von einem sintflutartigen Regenschauer. Deshalb musste nach nur zehn Minuten der Fahrbetrieb für 35 Minuten eingestellt werden. In der letzten Dreiviertelstunde der zweiten 90-Minuten-Einheit wurde aber wieder normal trainiert. Es wurden sogar die weichsten Reifen montiert.

Ob die neuen Randsteine bleiben, soll in der Nacht auf Samstag diskutiert werden. Auf jeden Fall wieder geben soll es am Samstag offenbar den Regen. Ab Mittag und damit eventuell auch während des Qualifyings um 14.00 Uhr ist an der österreichischen Rennstrecke wieder mit Regen zu rechnen.

Rosberg verbesserte mit seiner Vormittags-Bestzeit jene, die sein deutscher Landsmann Michael Schumacher 2003 auf dem A1-Ring mit 1:07,908 Min. im ersten des damals noch zweiteiligen Qualifyings am Freitag aufgestellt hatte. Den offiziellen Streckenrekord stellte Schumacher ebenfalls 2003 im Rennen mit 1:08,337 Min. auf. Bleibt es am Renn-Sonntag trocken, könnte Schumachers Streckenrekord fallen.

Auch am Ende des ersten Trainingstages stand ein Ausritt. Zwei Minuten vor Schluss der zweiten 90-Minuten-Einheit verlor Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel beim Anbremsen einer Kurve nach der Zielgeraden bei Höchsttempo komplett die Kontrolle über seinen Ferrari und drehte sich von der Piste.

Hamilton in Motorennot

Vor dem Start überraschte Hamilton. "Ich starte mit dem letzten Motor dieses Wochenende", verriet der Weltmeister, dass er von Bauteilen seiner Antriebseinheit die fünfte Version in diesem Jahr verwenden wird, ohne dafür Token einzusetzen. Sobald er die sechste Fassung einer Komponente benutzt, wird er in der Startaufstellung zehn Plätze zurückversetzt.

Die Mercedes-Mechaniker werden in Spielberg den fünften Turbolader sowie die fünfte MGU-H (Motor Generator Unit-Heat), die für die Umwandung von Abwärme in elektrische Energie zuständig ist, in Hamiltons Wagen einbauen. Zumal erst acht von 21 Grands Prix gefahren sind, glaubt der Titelverteidiger nicht, damit das Auskommen zu finden.

"Ich werde zumindest ein Rennen, wahrscheinlich zwei Rennen haben, wo ich mit einem frischem Motor an den Start gehe", kündigte Hamilton an. Sein Titelrivale Nico Rosberg bekäme dann quasi einen "Freifahrtschein" ausgehändigt, was potenziell großen Einfluss auf die WM-Entscheidung hat.

"Das Schlimmste ist, dass ich der einzige Mercedes-Fahrer bin, dem das passiert", kritisierte Hamilton. In der Vergangenheit habe die Zuverlässigkeitsrate bei dem Werksteam im mittleren bis hohen 80-Prozent-Bereich gelegen. "Heuer ist es definitiv anders. Ich habe keine Erklärung dafür, warum diese Sachen so passiert sind, wie sie passiert sind."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Torger „Toto“ Wolff.
Motorsport

Formel 1: Das Donnern der Abfangjäger

Vor dem Österreich-GP sucht Mercedes-Sportchef Toto Wolff nach Antworten für den Zuschauerschwund und Erklärungen für die Überlegenheit der Silberpfeile. Selbst der neue Asphalt, „glatt wie ein Babypopo“, helfe seinen Piloten.
Motorsport

Die Sonnenseite des Ferrari-Motorhome

Maurizio Arrivabene, 59, ist Ferrari-Teamchef, Italiener und dann sorgenlos, wenn in Maranello die Glocken läuten.
Die Formel 1 ist wieder in Österreich unterwegs, Lewis Hamilton dreht erste Runden in Spielberg.
Motorsport

Mario Andretti: „Jochen Rindt war ein Gentleman“

Ex-F1- und Indycar-Champion Mario Andretti verrät, was er von Niki Lauda und Red Bull hält, wer den Spielberg-GP gewinnt – und warum seine Österreich-Bilanz gar so verheerend ist.
Motorsport

Spielberg-GP: Rosberg peilt den Hattrick an

Mercedes steht im Blickpunkt, doch Lewis Hamilton schweigt. Beobachter sehen die Ruhe vor der nächsten Teamattacke.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.