Doping: Russischer Sportminister bleibt, Boykott keine Option

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FahnenAPA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sieht trotz der Enthüllungen keinen Anlass für eine Ablöse Witali Mutkos. "Er wird im Bericht nicht erwähnt."

Der russische Sportminister Witali Mutko bleibt auch nach den WADA-Vorwürfen über Staatsdoping im Amt. Präsident Wladimir Putin sehe keinen Grund zur Entlassung des Ressortchefs, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. "Witali Mutko wird im Bericht der WADA nicht als Ausführender erwähnt - im Unterschied zu anderen", meinte Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Damit wurde bisher nur Mutkos Stellvertreter Juri Nagornich aufgrund der Vorwürfe der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vorerst suspendiert. Mutko wird aber im WADA-Bericht als Mitwisser bezeichnet.

Peskow sagte, Russland sei bereit für die Olympischen Spiele im August in Rio de Janeiro. Ein Boykott sei für Moskau keine Option. "Wir sind überzeugte Anhänger der olympischen Ideen und Mitglieder der olympischen Familie. Wir sind gegen Situationen, die der olympische Bewegung schaden", sagte der Vertraute von Putin. Hinsichtlich einer Olympia-Teilnahme Russlands in Rio sei er "weder Optimist noch Pessimist, sondern wie immer Realist".

Sollte die WADA konkrete Beweise dafür vorlegen, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB in einen Dopingskandal bei Olympia 2014 in Sotschi verwickelt sei, könnte Putin dies prüfen lassen, sagte Peskow. Dazu seien aber mehr Informationen nötig.

(APA/dpa/Reuters)

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