Ausgerechnet Hillarys Gatte und Ex-Präsident Bill Clinton kritisiert die Gesundheitsreform "Obamacare" - zur Erheiterung von Konkurrent Donald Trump.
"Obamacare" sei "die verrückteste Sache der Welt". Mit diesem Satz hat Bill Clinton seine Frau, der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, in Bedrängnis gebracht. Für Trump und seine Anhänger ist die Aussage eine Steilvorlage.
Schon kurz nachdem der Ex-Präsident bei einem Wahlkampfauftritt am Montag in Flint (Michigan) über Obamacare gesprochen hatte, meldete sich Hillary Clintons republikanischer Widersacher Donald Trump erheitert zu Wort. "Ich möchte mich dafür bedanken, dass er ehrlich gewesen ist", sagte Trump am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt in Prescott Valley im Bundesstaat Arizona unter Hinweis auf die Äußerungen des Ex-Präsidenten.
"Ich wette, dass er in der vergangenen Nacht durch die Hölle gegangen ist", stellte sich Trump einen heftigen Ehestreit im Hause Clinton vor. "Aber ehrlich, er ist schon viele Nächte mit Hillary durch die Hölle gegangen", ätzte der Bautycoon, der jüngst sogar versucht hat, seiner Kontrahentin die außerehelichen Affären des Ex-Präsidenten anzukreiden.
Bill Clinton kritisiert Regelung für Kleinunternehmer
Bill Clinton äußerte sich bei seinem Auftritt in Flint ausführlich zu "Obamacare", einer der zentralen innenpolitischen Reformen unter dem scheidenden Präsidenten. Dabei erwähnte er auch, dass die Reform für Millionen von US-Bürgern Verbesserungen mit sich brachte. Zugleich kritisierte er aber, dass Kleinunternehmer, deren Einkommen knapp über der Zuschussgrenze liegen, tiefer in die Tasche greifen müssten.
"Da ist dieses verrückte System, in dem wie aus dem Nichts 25 Millionen Menschen in die Gesundheitsversicherung hineinkommen - und die Menschen, die bis zum Umfallen arbeiten, zum Teil 60 Stunden die Woche, zahlen am Ende doppelt so viel und bekommen nur die Hälfte heraus", sagte Clinton. In diesem System kämen "die kleinen Unternehmer" unter die Räder.
Als Hillary Clinton am Dienstag auf die Debatte über das Gesundheitssystem angesprochen wurde, sagte sie, sie wolle "Obamacare" verbessern. "Ich habe schon gesagt, dass wir dass, was kaputt ist, in Ordnung bringen müssen - und das behalten werden, was funktioniert", sagte die demokratische Kandidatin vor Journalisten in Harrisburg im Bundesstaat Pennsylvania. "Das wird nicht einfach sein, aber es ist weit besser, als bei Null anzufangen - was die Republikaner leider vorhaben."
(APA/dpa)