Ernte und Dörfer sind zerstört. Rund 1,4 Millionen Menschen in Haiti benötigten Hilfe nach dem verheerenden Atlantik-Sturm "Matthew".
Angesichts der Verwüstungen durch Hurrikan "Matthew" in Haiti hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon eine "massive Antwort" der internationalen Staatengemeinschaft gefordert. Rund 1,4 Millionen Menschen in dem Karibikstaat benötigten Hilfe, Ernte und Nahrungsmittelvorräte seien vernichtet und mehr als 300 Schulen beschädigt, sagte Ban am Montag.
"Einige Städte und Dörfer seien fast von der Landkarte getilgt worden." Je mehr betroffene Gebiete erreicht würden, umso deutlicher zeige sich die Hilfsbedürftigkeit in Haiti, sagte Ban. Derzeit wächst in Haiti die Angst vor einer Cholera-Epidemie. Das einzige Krankenhaus in der zerstörten Küstenstadt Port-Salut im Süden des Karibikstaats meldete am Sonntag einen ersten Cholera-Toten. Auch in anderen Gebieten im Süden Haitis starben Menschen an der Durchfallerkrankung.
"Matthew" hatte am Dienstag vergangener Woche die südliche Hälfte des bitterarmen Landes verwüstet. Nach vorläufigen Angaben der Behörden kamen 372 Menschen ums Leben, die Zahl der Toten dürfte sich aber deutlich erhöhen.
UNO fordert "massive Antwort" der Welt
US-Präsident Barack Obama hat den von "Matthew" heimgesuchten Bundesstaat North Carolina währenddessen zum Notstandsgebiet erklärt. Dadurch können Bundesgelder zur Unterstützung der in zehn Landkreisen betroffenen Menschen freigegeben werden, wie das Präsidialamt am Montag mitteilte.
Der Hurrikan war am Wochenende über North Carolina hinweggefegt. Starkregen ließ die Flüsse anschwellen. Am Montag klarte der Himmel auf, doch Behörden warnten, dass wegen Überschwemmungen noch tagelang Lebensgefahr bestehe. Viele Bewohner mussten auf Dächern ihrer Häuser ausharren, bevor sie mit Hubschraubern oder Booten gerettet wurden. Etwa 1,1 Millionen Menschen hatten in North Carolina sowie vier anderen Bundesstaaten nach wie vor keinen Strom. "Matthew" ist der stärkste Atlantik-Sturm seit 2007. In den USA starben mindestens 23 Menschen, fast die Hälfte davon in North Carolina.
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(APA/AFP/Reuters)