ÖFB-Team: Pendler, offene Personalien und ein wortkarger Star

Teamchef Marcel Koller.
Teamchef Marcel Koller.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Vor der WM-Qualifikationspartie gegen Irland lässt David Alaba die jüngste Kritik an seinen Leistungen relativ kalt. Das Training wurde kuzrzeitin die Südstadt verlegt, nicht gerade zur Freude von Teamchef Marcel Koller.

Wien. Die Arme trotzig verschränkt, den Oberkörper nach vorn gelehnt, insgesamt mäßig interessiert. So stellte sich David Alaba, 24, der Presse. Am Samstag (18 Uhr, ORF eins) steigt im Happel-Stadion das WM-Qualifikationsspiel gegen den drei Punkte vor der ÖFB-Auswahl liegenden Tabellenzweiten, Irland. Bereits 2013 kam es zum selben Duell, einem 2:2 auswärts folgte ein 1:0 im Prater. Alaba traf in beiden Partien, als Mittelfeldspieler wohlgemerkt.

Sein letztes Pflichtspieltor im Teamtrikot gelang im September des Vorjahres in Schweden, dennoch meinte Alaba, die Mannschaft habe zuletzt gezeigt, dass sie Tore schießen könne. Je zwei waren es in den ersten drei Qualifikationspartien, sie brachten einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage. Die jüngste Kritik an seinen eigenen Leistungen blockte Alaba ab. „Ich versuche, ich selbst zu sein, mich davon nicht ablenken zu lassen und meine Leistung auf dem Platz zu bringen. Und ich denke, das habe ich zuletzt gemacht.“

Mehr zu sagen als der wortkarge ÖFB-Star hatte Teamchef Marcel Koller. Da Stammkraft Zlatko Junuzović ausfällt (Knie), braucht es gegen Irland einen Ersatzmann. Kollers Edelreservist Alessandro Schöpf, 22, wäre die logische Wahl, er war am Wochenende nicht nur wegen seines Doppelpacks bester Schalker beim 3:1 über Bremen. „Er spielt bei Schalke hervorragend, er spielt bei uns hervorragend. Wenn er eingewechselt wird, ist er gleich in der Partie und bewegt etwas“, meinte Koller. Ob er also am Samstag aufläuft? „Wäre möglich. Kann sein.“

Notlösung Maria Enzersdorf

Die zweite noch offene Personalie ist die Wahl des Rechtsaußen. Marcel Sabitzer, 22, und der wieder genesene Martin Harnik, 29, bieten sich an. Beide Deutschland-Legionäre sind in Form, Sabitzer hat durchaus Anteil am Leipziger Höhenflug, der nun sogar den Bayern gefährlich wird, Harnik traf für Hannover dreimal in den jüngsten zwei Partien, wenn auch nur in der Zweiten Liga. Kollers Kommentar: „Wir sind froh, dass wir Konkurrenz haben. Wir werden uns das Training diese Woche anschauen und eine Entscheidung treffen.“

Trainiert wurde vorerst allerdings in der BSFZ-Arena in der Südstadt. Koller sprach im Zusammenhang mit dem Trainingsplatz im Prater, wo noch am Montag geübt worden war, von „nicht professionellen Bedingungen“. Der Teamchef hofft dennoch, „dass ich im Training das sehe, was wir gegen Irland brauchen. Wir müssen alles reinwerfen und versuchen, ihnen unser Spiel aufzuzwingen.“

Dienstagabend kam dann aus dem Büro von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny die Nachricht, dass nach einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen das Training im Happel-Stadion ab Mittwoch wieder möglich ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2016)

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