Gewaltvideo: U-Haft für 15-Jährige und 21-Jährigen

Clemens Fabry
  • Drucken

Die beiden Jugendlichen werden wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft genommen.

Nach dem Bekanntwerden eines Gewaltvideos, auf dem zu sehen ist, wie eine 15-Jährige verprügelt wird, ist am Mittwoch im Landesgericht St. Pölten die Untersuchungshaft über die mutmaßliche Haupttäterin sowie einen 21-Jährigen verhängt worden. Als Begründung gab der Präsident des Landesgerichts, Franz Cutka, Tatbegehungsgefahr an.

Bei der mutmaßlichen Haupttäterin handelt es sich um ein ebenfalls 15-jähriges Mädchen, dem neben der auf dem Video zu sehenden Gewalttat zwei weitere ähnlich gelagerte Fälle innerhalb einer Woche zur Last gelegt werden. Der 21-jährige Tschetschene war erst am Dienstagabend festgenommen worden. Er ist laut Landesgericht einschlägig vorbestraft. Er soll das auf dem Video zu sehende Mädchen nach dem Ende der Aufnahme geschlagen und ihr dabei einen Kieferbruch zugefügt haben.

Ermittlungen gegen drei weitere Verdächtige

Ermittelt wird auch gegen drei weitere Verdächtige, die ebenfalls auf dem Video zu sehen waren, wie sie das Opfer am 9. November verprügelten und verhöhnten. Bei ihnen handelt es sich um einen 16-Jährigen tschetschenischer Abstammung, der in Wien wohnt, eine ebenfalls 16-Jährige, die aus Ecuador stammt, sowie um eine 16-jährige Wienerin. Die beiden Erstgenannten sollen mit der mutmaßlichen Haupttäterin ein weiteres Mädchen, eine 14-Jährige, in Floridsdorf zusammengeschlagen haben.

Das Video war auf Facebook tagelang zu sehen gewesen und ist erst seit Dienstagabend nicht mehr abrufbar. Zuvor hatte es heftige Kritik an Facebook gegeben. Das Unternehmen hatte zunächst betont, dass das Video nicht gegen die Gemeinschaftsstandards des Sozialen Netzwerks verstoße.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zurücklegung der Anzeige gegen Facebook: Wird das Gesetz geändert?
Österreich

Kritik am Mobbinggesetz

Nachdem ein Cybermobbing-Verfahren gegen Facebook eingestellt worden ist, regt sich Kritik an der aktuellen Gesetzeslage.
Symbolbild: Facebook
Österreich

Expertin: "Gesetz wird Cybermobbing-Realität nicht gerecht"

Strafrechtsexpertin Sautner will den Tatbestand Cybermobbing verschärfen. Der Justizminister kontert: "Strafrecht ist kein Wunschkonzert."
Symbolbild
Wien

Gewaltvideo: Cybermobbing-Anzeige der Grünen zurückgelegt

Wegen eines Videos, das die Körperverletzung einer 15-Jährigen zeigt, hatten die Grünen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck sieht allerdings keinen Anfangsverdacht.
Symbolbild
Wien

Cybermobbing: Was bringt eine Strafanzeige gegen Facebook?

Das Justizressort prüft Ermittlungen gegen den Internetgiganten Facebook. Nach dem jüngst kursierenden Gewaltvideo hatten die Grünen Anzeige eingebracht, das könnte ein Präzedenzfall werden.
Archivbild
Wien

Gewaltvideo: 15-Jährige bleibt in U-Haft

Das Mädchen soll mit weiteren Jugendlichen auf eine Gleichaltrige losgegangen sein. Ein Video der Aktion verbreitete sich im Internet. Auch ein 21-Jähriger Beteiligter bleibt in U-Haft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.