USA: Kabinettskandidat trug vertrauliche Pläne offen herum

Das Konzept von Kris Kobach bliebe geheim, hätte er die Papiere in die Mappe gesteckt, bevor er für die Fotografen posierte.
Das Konzept von Kris Kobach bliebe geheim, hätte er die Papiere in die Mappe gesteckt, bevor er für die Fotografen posierte.(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Drew Angerer (Drew Angerer)
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Kris Kobach hatte Unterlagen nach einem Treffen mit Trump gut sichtbar unter dem Arm. Für Fotografen ein Glücksfall, für angehende Heimatschutzminister eher weniger.

Kris Kobach, als konservativer Hardliner im Gespräch für einen Kabinettsposten unter Donald Trump, hat seine Vorstellungen für das Heimatschutzministerium aus Versehen offen herumgetragen. Kobach posierte nach einem Treffen neben Trump für Fotografen und trug eine Liste mit seinen strategischen Vorstellungen zur Verschärfung des Status quo gut sichtbar unter dem Arm.

Der Plan sieht vor, potenziellen Terroristen die Einreise in die USA zu verweigern. Er schlägt die Registrierung und Überwachung bestimmter Nicht-US-Bürger vor. Wörtlich heißt es daneben: "Allen Ausländern aus Hoch-Risiko-Gegenden soll nachgespürt werden." Auch Fragen zur Scharia, dem islamischen Recht, sollten Teil "strikter Sicherheitsüberprüfungen" werden.

Kobach musste sich in sozialen Medien und von Demokraten reichlich Spott dafür gefallen lassen, dass ausgerechnet ein Kandidat für das Heimatschutzministerium nicht mit vertraulichem Material umgehen könne.

Als republikanischer Innenminister von Kansas hat Kobach (50) sich über die Grenzen des Bundesstaates hinaus mit knallharten Positionen zu Einwanderung und Wahlrecht einen schillernden Ruf erworben. Er unterstützt Trump seit langem und befürwortet den Bau einer Mauer zu Mexiko.

Die vertraulichen Unterlagen unter dem Arm von Kris Kobach.
Die vertraulichen Unterlagen unter dem Arm von Kris Kobach.(c) REUTERS (MIKE SEGAR)

(APA/dpa)

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