Japan: TPP macht ohne USA keinen Sinn

Neuseeland kündigte unterdessen an, trotz der Absage zunächst an dem Bündnis festzuhalten.

Die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, sich aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP zurückzuziehen, hat in Japan starke Irritationen ausgelöst. Das Handelsabkommen mache ohne die USA keinen Sinn, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Dienstag in Tokio.

Ähnlich hatte sich zuvor Ministerpräsident Shinzo Abe auf einer Pressekonferenz in Buenos Aires geäußert. Neuseeland kündigte unterdessen an, trotz der Absage des künftigen US-Präsidenten zunächst an dem Bündnis festzuhalten. "Wir bleiben dabei: wir haben die TPP-Gesetzgebung verabschiedet, und andere Länder werden es auch bald tun. Wir sollten erstmal abwarten und sehen, was passiert", sagte Handelsminister Todd McClay am Dienstag. "Wir glauben weiter, dass TPP ein wertvoller Deal für alle beteiligten Länder ist. Solange wir nicht wissen, wie die US-Regierung sich genau verhalten wird, setzen wir den TPP-Prozess erstmal fort."

Trump hatte kurz zuvor in einer Videobotschaft gesagt, die USA würden sich am ersten Tag seiner Amtszeit aus TPP zurückziehen. Er werde das im Rahmen einer präsidialen Anordnung tun, sagte Trump am Montag. Die Freihandelszone war zwischen zwölf Ländern rund um den Pazifik ausgehandelt worden, darunter Kanada, Mexiko, Japan, Vietnam, Australien und Neuseeland. Sie würde 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung umfassen.

(APA/dpa)

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