Die russische Sberbank will ihren Anteil an Opel an einen "industriellen Investor" verkaufen. Der Favorit ist der Autobauer Gaz. Magna-Chef Siegfried Wolf sucht derzeit den neuen Standort von Opel in Russland.
Noch vor wenigen Wochen wurde beschwichtigt, dass der russische Autobauer Gaz noch lange nicht in der Lage wäre, technisch konkurrenzfähige Fahrzeuge zu bauen. Sogar mit der kompletten Opel-Technologie.
Doch das dürfte nicht mehr gelten: "Bei dem Besuch in Nischni Nowgorod (...) haben wir festgestellt, dass der Gaz-Konzern trotz aller Probleme beachtliche Erfolge bei der Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit seiner Erzeugnisse erzielt hat", sagte Magna-Chef Siegfried Wolf. Nach den Worten von Sberbank-Chef German Gref hat der Deal zur Übernahme von Opel "keine ungeklärten Fragen mehr". Jetzt werde an technischen Details gearbeitet. Der Chef von Russlands größtem Geldinstitut bestätigte die Absicht seiner Bank, die Opel-Anteile in der Zukunft an einen "industriellen Investor" zu verkaufen. Dabei gelte Gaz als eindeutiger Favorit.
Gaz schon jetzt bereit
Laut Wolf seien Gaz-Fertigungslinien problemlos für die Produktion verschiedener Opel-Modelle geeignet. Alle Fragen, die den Zugriff zu "geistigem Eigentum" von Opel betreffen, seien vom Tisch. "Ich denke, dass die russische Industrie stark profitieren wird", sagte der Magna-Chef. Die Gaz-Gruppe, zu der mehrere russische Autowerke gehören, wird vom Aluminiummagnaten Oleg Deripaska kontrolliert.
Verträge bis Mitte Oktober
Die russische Sberbank und der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna wollen die Verträge zur Übernahme des deutschen Autobauers Opel spätestens Mitte Oktober unterzeichnen bei seinem Besuch in Nischi Nowgorod. "Danach werden wir andere russische Autowerke besichtigen, um über den künftigen Opel-Standort zu entscheiden", sagte Wolf nach Angaben der Moskauer Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta". Der russische Autobauer Gaz sei endgültig als Partner bestätigt, hieß es.
(Ag./Red)