Folge 5/11. Beobachten Sie sich einmal beim Denken. Denken Sie erklärend? Oder ableitend?
Das lässt sich ganz leicht feststellen. Achten Sie auf Signalwörter in Ihren Sätzen:
- „Denn“, „da“, „weil“ und schließlich“ weisen auf Begründungen hin (Ich sollte zu sparen beginnen, denn ich will ein Sabbatjahr einlegen.)
- „Also“, „daher“ und „deswegen“ weisen auf Schlussfolgerungen hin (Ich will ein Sabbatjahr einlegen, also sollte ich zu sparen beginnen).
Drücken Sie sich immer so präzise aus, wie es der jeweilige Kontext erfordert. Dabei sagen Sie genau so viel, wie der andere wissen muss. Ein Beispiel: Stellen Sie sich zwei Zettel an einem Geschäft vor. Auf einem steht: „Wir sind auf Urlaub." Auf dem anderen: "Wir sind auf Urlaub bis 7.1." In diesem Kontext: Welcher Zettel ist hilfreicher?
Achtung aber vor einem Informations-Overkill. Ob sich am 23. März 2014 genau 80.783.823 Menschen in Deutschland aufgehalten haben, interessiert niemanden. Und überprüfen lässt es sich auch nicht.
Wie drücken sich andere aus?
Analysieren Sie auch die Ausdrucksweise anderer hinsichtlich Begründungen, Schlussfolgerungen und kontextbezogener Präzision. Passen Sie auch auf, ob man Sie mit unverständlicher Wissenschaftssprache beeindrucken will, mit Platitüden und Worthülsen. Meist ist das ein Manipulationsversuch: Wer wirklich überzeugen will, drückst sich verständlich aus.
Nächste Folge (6/11):
Nie wieder manipuliert werden: Gefangen in der logischen Zwickmühle
Die Anregungen für diese Serie stammen aus dem Buch
Nikil Mukerji: Die 10 Gebote des gesunden Menschenverstandes, Springer Verlag