Der ÖFB-Gegner will ohne Mauern punkten.
Wien. Von den sogenannten Kleinen will in Europa niemand mehr sprechen, doch zählt Moldau definitiv zu den Gegnern, die es zu schlagen gilt, will man sich für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Gerade einmal fünf Siege insgesamt hat die Mannschaft seit der Unabhängigkeit 1991 in fünf WM-Qualifikationen gesammelt, für eine Endrunden-Teilnahme hat es bislang weder auf globaler noch europäischer Ebene gereicht.
Im laufenden Bewerb rangiert Österreichs nächster Gegner mit einem Punkt und zwei geschossenen Toren auf dem letzten Platz. Zumindest kann die Nummer 162 der Welt auf drei Spiele ohne Niederlage zurückblicken, denn auf das Remis in Georgien vergangenen November folgten Testspiele gegen Katar (1:1) und San Marino (2:0). In seiner zweiten Amtszeit hat Teamchef Igor Dobrowolski den Moldauern Mut zur Offensive verordnet. „Die Mentalität zu ändern ist kein einfacher Prozess“, erklärte der frühere sowjetische und russische Nationalspieler. Seine Spieler müssten sich aber mehr zutrauen. „Dann werden wir Ergebnisse bekommen.“ Unter Vorgänger Alexandru Kurteyan verlor Moldau in der letzten EM-Qualifikation gegen Österreich zweimal knapp (1:2 und 0:1).
Die Schlüsselspieler in der aktuellen Mannschaft sind Kapitän und Abwehrchef Alexandru Epureanu vom türkischen Tabellenzweiten Istanbul Başakşehir sowie Mittelfeldmann Artur Ionita, Stammspieler bei Cagliari in der italienischen Serie A. Wie Koller ist auch Dobrowolski im Tor zur Umstellung gezwungen, denn Stammkeeper Ilie Cebanu fehlt verletzt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2017)