David Alaba ersetzt den gesperrten Julian Baumgartlinger und wird im WM-Qualifikationsspiel erstmals von Beginn an die Armbinde tragen.
Die Karriere von David Alaba erfährt einen weiteren Meilenstein. Der 24-Jährige von Bayern München wird das österreichische Fußball-Nationalteam am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) im WM-Qualifikationsspiel in Wien gegen die Republik Moldau erstmals als Kapitän aufs Feld führen. Alaba vertritt in dieser Rolle den gesperrten Julian Baumgartlinger.
"Wir haben uns für ihn entschieden, weil er Spieler bei Bayern München ist, und weil er mit Druck umgehen kann", begründete Teamchef Marcel Koller am Donnerstag in seiner Abschluss-Pressekonferenz. Alaba sei im Spielerrat und hätte schon in den vergangenen zwei, drei Jahren Führungsaufgaben übernommen. "Jetzt ist er auch in einem Alter, wo er diesen Schritt gehen kann."
Ein Thema für das Kapitänsamt wäre auch Basel-Stürmer Marc Janko gewesen, der diese Rolle bereits in der Vergangenheit ausgeübt hatte. Koller betonte, dass seine Entscheidung vorerst nur für das Moldau-Spiel gelte. Sollte Baumgartlinger, der im Sommer den aus dem Team zurückgetretenen Christian Fuchs als ÖFB-Kapitän beerbt hat, wieder einmal ausfallen, ist Alaba nicht zwingend der Ersatzmann.
Alaba: "Eine Riesenehre"
Gegen die Moldauer absolviert Alaba sein 55. Länderspiel. "In erster Linie ist es eine Riesenehre für mich", sagte der Wiener über die Kapitänsrolle. "Sonst ist nichts anders. Ich habe immer schon versucht, der Mannschaft zu helfen und sie mitzureißen. Ich versuche, vorne wegzugehen."
Alaba hatte die Kapitänsschleife bereits im WM-Quali-Spiel gegen Irland (0:1) - da hatte Baumgartlinger fälschlicherweise geglaubt, dass er ausgewechselt wird - und im Test gegen die Slowakei (0:0) bei dessen tatsächlicher Auswechslung übernommen. Dass er gegen Moldau als erster ÖFB-Akteur aufs Spielfeld des Ernst-Happel-Stadion laufen wird, sagte ihm Koller am Mittwochabend.
"Ich freue mich, dass er mich auserwählt hat. Da will ich auch viel zurückgeben", betonte Alaba. Welche Worte er in der Kabine an seine Kollegen richten werde, wollte der Bayern-Star nicht preisgeben. Sein erstes Länderspiel hatte Alaba im Oktober 2009 in Frankreich (1:3) bestritten - mit 17 Jahren und drei Monaten als jüngster ÖFB-Teamspieler der Geschichte.
"Er hat als Spieler die Champions League gewonnen und spielt seit fünf, sechs Jahren regelmäßig in dieser Liga", verwies Koller auf Alabas Qualitäten. Auf welcher Position diese im Nationalteam am besten eingesetzt sind, wird in der Öffentlichkeit seit Jahren diskutiert. Eine Umstellung auf eine defensive Dreierkette würde das linke Mittelfeld als zusätzliche Option bringen. Alaba, bei den Bayern Linksverteidiger, bevorzugt aber das Mittelfeldzentrum.
(APA)