Ärger über Obama: "Unterwerfen uns keinen Königen"

Barack Obama in Japan
Barack Obama in Japan(c) REUTERS (Jim Young)
  • Drucken

US-Präsident Obama hat sich vor dem japanischen Kaiser verbeugt. Konservative Kommentatoren zeigen sich empört: "Das ist grauenvoll". Die Geste sei ein Sinnbild für die Schwächung der USA.

US-Präsident Barack Obama hat in seiner Heimat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst - und zwar mit einer tiefen verbeugung vor dem japanischen Kaiserpaar am Samstag in Tokio. Obwohl die Verbeugung mit dem ganzen Oberkörper der japanischen Etikette entspricht, empörten sich viele konservative Kommentatoren über den vermeintlichen Kotau.

"Das ist grauenvoll", befand CNN-Kommentator Bill Bennett. "Wir unterwerfen uns keinen Königen oder Kaisern." Auch der Obama-Kritiker William Kristol erklärte: "Ich verstehe nicht, warum Präsident Obama dachte, er müsste so etwas tun". "Er dachte wohl, das kommt gut an in Japan - aber für einen US-Präsidenten war das einfach deplatziert", sagte er im Sender Fox News. Kristol sah in der Höflichkeitsgeste ein Sinnbild für die Schwächung der USA unter Obamas Präsidentschaft.

Ein ranghoher Regierungsvertreter erwiderte auf die Kritik, Obama habe sich nur an das Protokoll des japanischen Kaiserhauses gehalten. Ähnliche Kritik musste Obama sich schon im vergangenen April nach einem Treffen mit dem saudiarabischen König Abdallah anhören.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

US-China-Gipfel: „Wir wollen Chinas Aufstieg nicht eindämmen“

US-Präsident Barack Obama traf im modernen technischen Museum von Shanghai auf sorgsam ausgewählte Studenten. Mitverfolgen konnte die Debatte kaum irgendjemand, sie wurde nicht im TV übertragen.
Außenpolitik

Hintergrund: Knackpunkte bei Obamas Besuch in China

Von der Weltwirtschaftskrise über Klimaschutz bis hin zu Menschenrechte: Die Themenpalette, über die US-Präsident Obama in China beraten wird, ist breit.
In China versagt der Charme des Barack Obama
Außenpolitik

In China versagt der Charme des Barack Obama

Peking empfing den US-Präsidenten frostig wie einen Konkurrenten, nicht wie einen Partner. China und die USA wollten enger denn je zusammenarbeiten, um zum "Frieden und zur Stabilität der Menschheit" beizutragen.
Außenpolitik

Hintergrund: Knackpunkte bei Obamas Besuch in China

Von der Weltwirtschaftskrise über Klimaschutz bis hin zu Menschenrechte: Die Themenpalette, über die US-Präsident Obama in China beraten wird, ist breit.
Außenpolitik

China: Obama fordert Achtung der Menschenrechte

US-Präsident Barack Obama traf sich in Peking mit Chinas Staatschef Hu Jintao. China warnte die USA vor Protektionismus, Obama brachte erneut die Frage der Menschenrechte aufs Tapet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.